Slalom von Zagreb

Shiffrin siegt, Schild rettet als Siebente die Ehre des ÖSV

Sport
04.01.2013 19:27
Sie scheint auf den Geschmack gekommen zu sein: Nach ihrem ersten Karrieresieg in Aare kurz vor Weihnachten hat Mikaela Shiffrin auch am Freitag im Slalom von Zagreb zugeschlagen. Die gerade einmal 17 Jahre alte US-Amerikanerin, die bereits nach dem ersten Durchgang vorne gelegen war, setzte sich am Ende überlegen vor der Schwedin Frida Hansdotter (+1,19 Sekunden) und der Kanadierin Erin Mielzynski (+1,77) durch. Die Ehre der ÖSV-Läuferinnen rettete Bernadette Schild als Siebente (+2,28).

Gerade als im Finale alles auf den Generalangriff der Halbzeitzweiten Tina Maze wartete, wurde die Erfolgsserie der Slowenin auf dem Sljeme beendet: Sie fädelte ein und schied erstmals in dieser Saison aus. Ausgerechnet in dem von ihrem Coach Livio Magoni gesteckten Kurs. Maze führt im Gesamtweltcup allerdings weiterhin überlegen (1.139 Punkte) vor der Deutschen Maria Höfl-Riesch (687), die Tagessechste wurde, und Kathrin Zettel (597).

Shiffrin: "Nervös bin ich nicht, ich kenne das ja schon"
Shiffrin kam mit den Schneeverhältnissen am besten zurecht und fühlte sich auch in dem von ihrem Trainer Roland Pfeifer gesteckten ersten Lauf pudelwohl. "Ich hatte noch nie einen perfekten Lauf, es war aber ein guter, schneller Lauf. Mein Trainer hat den Kurs gesetzt, das hat Spaß gemacht", meinte die quirlige junge Dame. Sie wisse aber nicht, ob sie schon bereit für den zweiten Sieg sei. "Nervös bin ich nicht, ich kenne das ja schon."

Und wie sie bereit war. Sie stellte in Lauf zwei sogar erneut Bestzeit auf. Cool gab sie sich, nachdem der klare Triumph vor 9.000 Zuschauern feststand und die Krone auf die neue "Snow Queen" wartete. "Ich hoffe, sie passt und sieht gut aus." Ihre Gefühle indes hatte sie noch nicht genau sortiert. "Ich habe schon in Aare gesagt, ich habe keine Ahnung, was ich darüber denken soll."

Schild bescheiden: "Sehr solide, aber nicht großartig"
Bernadette Schild bot in Abwesenheit ihrer verletzten Schwester, der vierfachen Zagreb-Siegerin Marlies Schild, eine gute Leistung, auch wenn vor allem im ersten Lauf (17.) mehr drinnen gewesen wäre. "Sehr solide, aber nicht großartig. Das letzte Risiko fehlt noch", sagte die seit 2. Jänner 23-Jährige. Das Endergebnis stimmte sie als verspätetes Geburtstagsgeschenk dann doch zufrieden.

"Ich bin sehr stolz, auch wenn ich noch immer nicht mit dem letzten Risiko fahre." Sie mache es Schritt für Schnitt und hoffe, dass irgendwann auch mal ein größerer Schritt folgen wird. "Ob es das schon mit dem WM-Ticket war, weiß ich nicht. Es sind ja noch zwei Slaloms, und in die gehe ich mit den gleichen Ambitionen wie bisher", meinte sie nach Einstellung des bisher besten Karriereergebnisses.

Hosp kommt langsam wieder in Schwung
Niki Hosp fuhr mit Rang elf ihr erstes Top-15-Saisonergebnis im Slalom ins Trockene und darf auch in dieser Disziplin nach Schladming schielen. "Der zweite Lauf war ganz ansprechend, aber nicht perfekt. Aber es wird schon", meinte die Tirolerin. Carmen Thalmann, zur Halbzeit als beste Österreicherin 13., wurde Zwölfte. "Es ärgert mich, dass ich es nicht so rüberbringe. Ich möchte voll attackieren, muss aber auch durchkommen", meinte die Kärntnerin. Alexandra Daum landete auf Platz 18.

Die derzeit an und für sich besten ÖSV-Läuferinnen, Zettel und Michaela Kirchgasser scheiterten bereits im ersten Durchgang, womit die Chancen des rot-weiß-roten Verbandes auf einen Podestplatz dahin waren. Der WM-Quali-Druck galt für das Duo nicht als Ausrede, sind die beiden doch die einzigen die bereits für den Torlauf fix gesetzt sind. Vielmehr litt die Niederösterreicherin Zettel unter einer schweren Verkühlung mit Hals- und Kopfschmerzen.

Zettel: "Habe gelernt, dass ich solche Dinge schnell abhake"
"Das ist heute sehr schnell gegangen. Ich hatte mir vorgenommen, gleich am ersten Tor zu attackieren, aber das war zu viel des Guten. Ich bin aber auch nicht ganz fit. Klar bin ich enttäuscht, weil ich mir viel vorgenommen habe, aber ich habe gelernt, dass ich solche Dinge schnell abhake. Ich hoffe, dass es mit der Verkühlung nicht schlimmer wird und ich das Speed-Training in Schladming machen kann", sagte die Gewinnerin des Aspen-Slaloms, die zuletzt auf dem Semmering Zweite geworden war.

Kirchgasser: "Keine Ahnung, was da los war"
Kirchgasser hingegen war fast fassungslos, sie erwischte eine Vertikale nicht mehr. "Keine Ahnung, was da los war. Es war sehr komisch, es ist auch ein total eigener Schnee. Ich hab' momentan überhaupt kein Gefühl, was da heute los war", meinte die Salzburgerin, die im Vorjahr an die dritte Stelle gekommen war. "Deshalb wurmt mich das gerade sehr." Es war ihre dritte Slalom-Nullnummer in dieser Saison.

Das Ergebnis:

RangName Nation Lauf 1Lauf 2Gesamtzeit
1SHIFFRIN Mikaela USA 59.26 1:02.472:01.73 Min.
2HANSDOTTER Frida SWE 1:00.02 1:02.90 2:02.92
3MIELZYNSKI Erin CAN 1:00.07 1:03.42 2:03.49
4LÖSETH Nina NOR 1:01.28 1:02.54 2:03.82
5MOUGEL Laurie FRA 1:00.71 1:03.71 2:04.42
6HÖFL-RIESCH M. GER 1:00.20 1:04.70 2:04.90
7SCHILD Bernadette AUT 1:01.73 1:03.28 2:05.01
8GAGNON M. CAN 1:01.82 1:03.26 2:05.08
9STIEGLER Resi USA 1:00.74 1:04.37 2:05.11
10PHELAN Brittany CAN 1:01.10 1:04.19 2:05.29
11HOSP Nicole AUT 1:02.10 1:03.52 2:05.62
12THALMANN Carmen AUT 1:01.17 1:04.48 2:05.65
13EKLUND Nathalie SWE 1:02.67 1:03.18 2:05.85
14WORLEY Tessa FRA 1:02.37 1:03.50 2:05.87
15HOLDENER Wendy SUI 1:02.01 1:03.97 2:05.98
16MARMOTTAN A. FRA 1:01.39 1:04.61 2:06.00
17NOENS Nastasia FRA 1:02.18 1:03.94 2:06.12
18DAUM Alexandra AUT 1:02.49 1:03.96 2:06.45
19CURTONI Irene ITA 1:00.53 1:06.27 2:06.80
20WIKSTRÖM Emelie SWE 1:02.89 1:04.05 2:06.94
21CHMELAR Fanny GER 1:02.25 1:04.90 2:07.15
22ZAHROBSKA Sarka CZE 1:02.33 1:04.85 2:07.18
23HASEGAWA Emi JPN 1:02.94 1:05.53 2:08.47
24VELEZ-ZUZULOVA V.SVK 1:00.80 1:13.46 2:14.26
25KIYOSAWA Emiko JPN 1:02.90 1:21.87 2:24.77

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(Bild: KMM)



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