Kombi in Val d'Isere

Schlechtester ÖSV-Saisonstart seit 36 Jahren!

Sport
16.12.2016 14:56

Die Slowenin Ilka Stuhec hat am Freitag sensationell die Kombination in Val d'Isere gewonnen. Die Abfahrtsspezialistin setzte sich vor der Schweizerin Michelle Gisin (+0,12 Sekunden) und der Italienerin Sofia Goggia (+0,16) an die Spitze. Michaela Kirchgasser wurde Fünfte, das Stockerlplatz-Warten im ÖSV-Damenteam geht weiter.

Da Gut im Slalom ausschied, hat sie im Gesamtweltcup weiterhin 105 Punkte Rückstand auf die pausierende US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Neue Zweite ist allerdings Goggia, der 91 auf Shiffrin fehlen. Die 24-Jährige trat zu sieben Saisonrennen an und stand fünf Mal in vier verschiedenen Disziplinen auf dem Podest.

"Es ist unglaublich, dass ich heute auch in der Kombi das Podium gemacht habe. Ich bin superglücklich und zufrieden", sagte Goggia, die nur "zwei, drei Slalom-Trainingstage" hatte. Nach einer Verletzung zurückgeworfen, arbeite sie "zwei Jahre dafür, auf das Level zu kommen, auf dem ich schon war".

Stuhec überrascht sich selbst
Für Stuhec war es der dritte Weltcupsieg. Mit dem Sieg in der Kombination hat sich die Slowenin selbst überrascht: "Es ist zuletzt ist Slalom ganz gut gegangen. Ich wusste, ich muss nur relaxed sein und Spaß haben." Es sei schwierig, alle Disziplinen zu trainieren, aber sie versuche es. "Ich probiere, nicht nur Spezialistin zu sein", wandelt sie möglicherweise bald auf den Spuren ihrer großen Landsfrau Tina Maze.

Die 23-jährige Schwester von Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique Gisin (ex aequo mit Maze 2014 in Sotschi) schaffte es erstmals in ihrer Karriere auf das Podest, bestes Ergebnis bisher war eine sechster Rang zuletzt im Sestriere-Slalom. "Ich habe versucht, taktisch clever zu fahren und im untersten Teil noch einmal alles zu geben. Es war schwierig zu fahren, deswegen ein riesengroßes Bravo an Ilka und Sofi. Bei Sofi weiß man nie, sie ist so eine Wundertüte. Bei Ilka weiß man, dass sie sehr gut fahren kann", sagte Michelle Gisin, die sich über die Anwesenheit von Dominique und ihren Eltern freute.

Zehntes Saisonrennen ohne Podestplatz für ÖSV-Damen
Die Negativserie der ÖSV-Damen verlängerte sich, es war das zehnte Saisonrennen ohne Podestplatz, so einen schlechten Saisonstart gab es seit 36 Jahren nicht mehr. Michaela Kirchgasser (+0,63) landete hinter Wendy Holdener (Schweiz/+0,58) als beste Österreicherin auf dem fünften Platz. Rosina Schneeberger (9.), Christine Scheyer (11.) und Ramona Siebenhofer (13.) schafften es ebenfalls unter die Top 15. Allerdings lassen die guten Kombi-Abfahrtleistungen für die Spezialabfahrt am Samstag hoffen.

Für Cornelia Hütter - von Rang 2 hinter Laurenne Ross (USA) auf 18, Christine Scheyer - von 5 auf 11 - Ramona Siebenhofer - von 7 auf 13 - Stephanie Venier von 10 auf 27 - und Mirjam Puchner - von 13 auf 22 - ging es nach dem Torlauf durchwegs ein paar oder viele Ränge zurück.

Slalom-Schnitzer kostet Podium
Kirchgasser, die im vergangenen Winter in der Kombination einmal Dritte und einmal Zweite war, lag zur Halbzeit auf Rang 22, mit der drittbesten Slalomleistung hinter Holdener und Gisin verbesserte sie sich noch ordentlich. Das Podest verpasste sie letztlich auch wegen eines Schnitzers im Slalom um fast eine halbe Sekunde, im Gesamtweltcup ist sie als 13. beste ÖSV-Läuferin.

"Der Slalom war nicht so schlecht, der Fehler tut natürlich weh. Ich habe ein Mittel gefunden, mit dem ich im Flachen auch schneller sein kann, das versuche ich umzusetzen", lässt die Technikerin auch für die kommenden Spezialslaloms hoffen. Mit Carmen Thalmann fehlt ja die ÖSV-Stärkste in dieser Disziplin verletzungsbedingt.

Gute Nachrichten gab es am Freitag von Eva-Maria Brem, die regierende Riesentorlauf-Weltcupsiegerin postete in sozialen Netzwerken ihre ersten Schritte ohne Krücken. Die Tirolerin hatte sich am 4. November bei einem Trainingssturz Wadenbein und Schienbein gebrochen.

Weiter geht es in Val d'Isere am Samstag mit der Abfahrt (10.30 Uhr/live ORF eins), Hütter ist nach der starken Kombiabfahrt bereit. "Ich bin schon wieder annähernd da, wo ich hin will. Ein bisserl geht noch ab. Ich glaube aber, das war ganz gut. Nach Lake Louise war wichtig, den Anschluss daran zu finden, wo ich schon war", meinte die Steirerin.

Das Ergebnis nach Abfahrt und Slalom:
1. Ilka Stuhec (SLO)                   2:40,33 Minuten
2. Michelle Gisin (SUI)                   +0,12 Sekunden
3. Sofia Goggia (ITA)                    +0,16
4. Wendy Holdener (SUI)              +0,58
5. Michaela Kirchgasser (AUT)   +0,63
6. Federica Brignone (ITA)             +0,67
7. Denise Feierabend (SUI)            +1,36
8. Anne-Sophie Barthet (FRA)       +1,91
9. Rosina Schneeberger (AUT)  +2,33
10. Laurenne Ross (USA)              +2,48
11. Christine Scheyer (AUT)      +2,59
12. Marusa Ferk (SLO)                  +2,84
13. Ramona Siebenhofer (AUT)  +2,85
14. Tessa Worley (FRA)                +2,87
15. Johanna Schnarf (ITA)             +3,07
16. Ragnhild Mowinckel (NOR)        +3,20
17. Kajsa Kling (SWE)                  +3,24
18. Cornelia Hütter (AUT)         +3,39
19. Sabrina Maier (AUT)           +3,41

20. Priska Nufer (SUI)                   +3,46
21. Marie-Michele Gagnon (CAN)    +3,60
22. Mirjam Puchner (AUT)        +3,82
23. Maria Therese Tviberg (NOR)   +4,05
24. Nevena Ignjatovic (SRB)          +4,12
25. Marion Pellissier (FRA)             +4,64
26. Rahel Kopp (SUI)                    +4,94
27. Stephanie Venier (AUT)       +4,95
28. Ana Bucik (SLO)                     +5,15
29. Corinne Suter (SUI)                 +5,35
30. Nicol Delago (ITA)                   +5,61
Weiters:
31. Christina Ager (AUT)               +5,62
36. Nina Ortlieb (AUT)                   +7,26

Ausgeschieden in Abfahrt u.a.: Margot Bailet (FRA), Marta Bassino, Elena Curtoni (beide ITA), Patrizia Dorsch (GER)
Ausgeschieden im Slalom: Francesca Marsaglia (ITA), Alexandra Coletti (MON), Lara Gut (SUI) Disqualifiziert in Abfahrt: Tina Weirather (LIE)
Nicht im Slalom angetreten u.a.: Edit Miklos (HUN)

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(Bild: KMM)



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