Bormio-Abfahrt

Reichelt auf “Stelvio” nur von Svindal geschlagen

Sport
29.12.2013 13:13
Es hatte sich in den Trainingsläufen abgezeichnet und ist jetzt eingetreten: Die ÖSV-Speed-Herren haben auch in der letzten Abfahrt des Jahres und damit im gesamten Kalenderjahr 2013 keinen Sieg feiern können. Beim letzten Anlauf zu einem rot-weiß-roten Sieg machte Aksel-Lund Svindal am Sonntag den Österreichern einen dicken Strich durch die Rechnung, der Norweger setzte sich auf der "Stelvio" von Bormio 0,39 Sekunden vor dem Salzburger Hannes Reichelt durch.

Freilich: Siege sind das einzige, war ÖSV-Truppe in diesem Jahr abging. Denn seit Reichelts Bormio-Vorjahreserfolg - dem bisher letzten ÖSV-Speed-Sieg - haben die Österreicher in 13 Speed-Rennen 15 Podestplätze geholt. Und auch bei der vierten Abfahrt der Olympia-Saison gab es mannschaftlich ein gutes Ergebnis. Matthias Mayer wurde Fünfter, und mit Startnummer 45 nutzte der 23-jährige Salzburger Markus Dürager die besser werdenden Verhältnisse, um auf Platz zehn zu rasen.

Svindal feiert seinen vierten Saisonsieg
Der Sieg im Bormio-Rennen hätte auch an Erik Guay gehen können. Der Kanadier, vor einer Woche Sieger in Gröden, führte bis kurz vor Schluss klar, beging dann aber einen schwerwiegenden Fehler. Svindal hingegen war im Finish souverän, ließ auch Reichelt keine Chance. Obwohl die Sicht auf der heuer nicht ganz so schnellen, aber wie immer extrem rumpeligen Bormio-Abfahrt danach immer besser wurde, war der große Norweger bei seinem vierten Saisonsieg, seinem ersten Abfahrtserfolg in Italien überhaupt, letztlich ungefährdet. Er ist jetzt der sechste Herr und der erste Nicht-Österreicher oder -Schweizer, der 20 Weltcup-Speed-Rennen gewonnen hat.

"Ich bin so oft von hier mit nichts nach Hause gefahren. Siege sind immer verdient", freute sich Svindal ungetrübt. Im Weltcup geht er nun mit fast 200 Punkten Vorsprung auf Marcel Hirscher ins Jahr 2014. "Es läuft wirklich gut und es ist sehr spannend, wenn man fast jedes Wochenende um den Sieg mitfahren kann", sagte der regierende Abfahrtsweltmeister. Reichelt und damit Österreich den so heiß ersehnten Sieg weggeschnappt zu haben, mache ihm kein schlechtes Gewissen, erklärte Svindal schmunzelnd.

Reichelt: "Bin mit Platz zwei auch sehr zufrieden"
Reichelt war dennoch hoch zufrieden. "Es ist schwer zu sagen, wo ich die Zeit verloren habe", sagte der Salzburger, dem Neuschneepisten an sich gar nicht liegen. "Deshalb bin ich mit Platz zwei auch sehr zufrieden, so etwas kann sich sehen lassen. Vor allem hinter Svindal und weil die Stelvio trotz allem wieder sehr schwer war", war bei Reichelt keine Spur von Ärger zu hören. "Für einen Sieg muss eben alles zusammenpassen. Aksel ist heute wieder super gefahren."

Mayer und Dürager überraschen in Weltspitze
Gut fuhren auch die restlichen Österreicher, die bis auf Georg Streitberger (42.) und Manuel Kramer (out) alle in die Punkteränge kamen. Joachim Puchner wurde Zwölfter, Otmar Striedinger 16. - sehr gut unterwegs waren vor allem Mayer und der über den Europacup qualifizierte Dürager, der sein bestes Weltcupergebnis einfuhr. "Ein fünfter Platz in Bormio fühlt sich superlässig an. Es sind nur große Namen rund um mich", freute sich Mayer über sein klar bestes Abfahrtsresultat bisher. Auch der Kärntner verwies auf das mannschaftlich gute Ergebnis. "Das kann sich wirklich sehen lassen. Kein Team hat so viele Fahrer vorne wie wir. Nur der Sieg fehlt halt, deshalb werden die Fragen auch weitergehen", war Mayer bewusst.

Sauer auf sich selbst war Max Franz nach Platz 25. "Ich mag's ja an sich, wenn es ein bissl schneit. Es war eine gute Fahrt, ich habe mich voll reingehängt. Und dann so ein Rückstand, das zipft an", sagte der Draufgänger aus Kärnten, der allerdings erst zum zweiten Mal auf einer der schwersten Abfahrten der Welt am Start gewesen war. Der an Schulter und Daumen lädierte Routinier Klaus Kröll zog als 27. ebenfalls eine ernüchterte Bilanz: "Ich habe einige Fehler gemacht. Wenn's nicht wirklich rennt, kommen solche Sachen eben dazu. Da kann man nur weiterkämpfen."

Johannes Kröll fällt nach Seitenbandeinriss drei Wochen aus
Noch ein weiterer Kröll verließ Bormio eher negativ gestimmt: Denn Johannes Kröll zog sich, wie erst am Sonntag bekannt wurde, bei einem Sturz im Freitagstraining einen Einriss des inneren Seitenbandes im rechten Knie zu und fällt rund drei Wochen aus.

Das Ergebnis:

RangNameNationZeit
1SVINDAL Aksel Lund NOR 1:54.08
2REICHELT Hannes AUT 1:54.47
3GUAY Erik CAN 1:54.59
4THEAUX Adrien FRA 1:54.97
5MAYER Matthias AUT 1:55.04
6INNERHOFER Christof ITA 1:55.06
7FAYED Guillermo FRA 1:55.21
7DEFAGO Didier SUI 1:55.21
9VARETTONI Silvano ITA 1:55.22
10DÜRAGER Markus AUT 1:55.26
10GANONG Travis USA 1:55.26
12PUCHNER Joachim AUT 1:55.28
13KÜNG Patrick SUI 1:55.30
14HUDEC Jan CAN 1:55.41
15FILL Peter ITA 1:55.61
16STRIEDINGER Otmar AUT 1:55.62
17POISSON David FRA 1:55.74
18BAUMANN Romed AUT 1:55.76
18CLAREY Johan FRA 1:55.76
20SCHEIBER Florian AUT 1:55.86
21OSBORNE-PARADIS Manuel CAN 1:55.88
22SULLIVAN Marco USA 1:55.89
23GIRAUD MOINE Valentin FRA 1:55.90
24JANKA Carlo SUI 1:56.05
25FRANZ Max AUT 1:56.14
26BERTHOD Marc SUI 1:56.17
27KRÖLL Klaus AUT 1:56.20
28ROGER Brice FRA 1:56.28
29KEPPLER Stephan GER 1:56.37
29PRIDY Conrad CAN 1:56.37

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(Bild: KMM)



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