Gedämpfter Aufprall

Plusgrade retteten Morgenstern das Leben

Sport
11.01.2014 17:16
Beim wilden Sturz von Thomas Morgenstern bei einem Trainingssprung für den Skiflug-Weltcup am Kulm wachte ein Schutzengel über den 27-jährigen Kärntner, denn die von den Plusgraden in Bad Mitterndorf etwas aufgeweichte Schneedecke am Vorbau verhinderte noch das Schlimmste.

"The Show Must Go On – die Schau muss weitergehen" – Der Skiflug-Weltcup ging am Samstag einen Tag nach dem Horror-Sturz unseres Superadlers wie geplant über den Kulm-Bakken und brachte mit dem 41-jährigen Oldie Noriaki Kasai einen Sensationssieger hervor (siehe Infobox).

Die wichtigste Nachricht kam aber aus dem Unfallkrankenhaus Salzburg. Der 27-jährige Kärntner hatte die erste Nacht auf der Intensivstation gut überstanden. Der behandelnde Arzt Udo Berger erklärte, dass sich die Gesamtsituation deutlich verbessert habe: "Es ist zwar noch eine Blutung vorhanden, aber sie hat sich rasch zurückgebildet."

Morgenstern war gut kontaktfähig, man konnte mit ihm über alles Mögliche sprechen. Eltern, Manager Hans Gschwentner und Vertrauensarzt Georg Lajtai besuchten Thomas im Spital. "Die Kopfverletzung ist trotzdem schwer. Er muss wie beabsichtigt 72 Stunden zur Überwachung auf der Intensivstation bleiben", betonte Arzt Berger.

Kleines Wunder, dass nicht mehr passiert ist
Eigentlich laut Unfall-Experten ein kleines Wunder. Bei einem Aufprall mit so hoher Geschwindigkeit gibt es oft schwere Rücken- oder Wirbelverletzungen. Morgenstern war ja mit rund 100 km/h kopfüber auf den Aufsprunghügel geknallt. In ähnlichen Fällen sind auch schon Querschnittslähmungen vorgekommen.

Ein großes, rund dreißig Zentimeter tiefes Loch am Aufsprunghügel war danach der stille Zeuge vom Kulm-Drama um Österreichs Überflieger - und es war der Beweis, dass bei "Morgis" Sturz im Freitagstraining auf Österreichs Monsterbakken ein Schutzengel mitflog. Aufgrund des Warmwetters der vergangenen Tage war die Schneedecke am Vorbau ungewöhnlich weich. "Wir hatten mit Kunstschnee eine sehr harte Präparierung. Die Plusgrade haben aber im oberen Bereich den Hang aufgeweicht. Das hat geholfen, den Aufprall zu dämpfen", sagte FIS-Renndirektor Walter Hofer.

Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Hügel von oben bis unten pickelhart wie eine Betonpiste präpariert gewesen wäre...

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(Bild: KMM)



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