"Wir versuchen die jungen Mädchen heranzuführen und den Respekt vor dem Weltcup zu minimieren", erklärte Kriechbaum die "nicht selbstverständliche" Maßnahme, mit gleich 13 Europacup-Mädchen zum Training nach Neuseeland zu fliegen. Kriechbaum hatte auch im Speed-Bereich Nachwuchsfahrerinnen wie Cornelia Hütter, Mirjam Puchner, Tamara Tippler oder Stephanie Venier in den Weltcup integriert.
"Talente haben für Sprung in Weltcup zu lange gebraucht"
"Unsere Talente haben in der Vergangenheit für den Sprung in den Weltcup zu lange gebraucht oder es gar nicht geschafft. Diesen Schritt wollen wir verkürzen, den Respekt minimieren", erklärte Kriechbaum. Der gebürtige Oberösterreicher ist überzeugt: "Wenn die Mädchen diese Wertschätzung spüren, werden sie noch mehr Einsatz zeigen."
Zu den jungen Technikmädchen zählen Talente wie Nina Ortlieb (18), Tochter des Abfahrts-Olympiasiegers Patrick Ortlieb. Europacup-Chef ist Thomas Trinker, einer seiner neuen Coaches Ex-Abfahrts-Ass Mario Scheiber. Für den Osttiroler ist es der zweite Schneekurs. "Mario ist Trainer in Lehre", erklärte Trinker, der die Neuseeland-Premiere der Europacup-Damen natürlich begrüßt.
"Der Vorteil liegt auf der Hand, dort ist es Winter. Das Ganze ist ein Schritt, der notwendig ist, um konkurrenzfähig zu bleiben. Denn das tun viele anderen Nationen auch", erklärte Trinker. Deshalb sind diesmal auch die ÖSV-C-Herren in Neuseeland.
Marlies Schild, Nicole Hosp und Jessica Depauli fehlen
Im südpazifischen Inselstaat fehlen werden Slalom-Königin Marlies Schild, Nicole Hosp und Jessica Depauli. Schild hat schon einige Schneewochen hinter sich und tankt in den kommenden Wochen zusammen mit ihrem Lebensgefährten Benjamin Raich in der Heimat Kondition. Die frühere Riesentorlauf- und aktuelle Team-Weltmeisterin Hosp geht Ende August mit der Abfahrtsgruppe nach Südamerika.
Die dreifache Staatsmeisterin Depauli hat mit nur 21 Jahren ihre Karriere überraschend beendet. Wiewohl laut Kriechbaum die Tür für die "mit außergewöhnlichem Talent ausgestattete" Tirolerin nach wie vor offen ist, rechnet der Damenchef nicht mehr mit einem Meinungsumschwung Depaulis. "Sport ist nicht alles. Ihren Rücktritt muss man akzeptieren und sich auf die konzentrieren, die etwas erreichen wollen."
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