11. Februar 2014

Meine Gold-Analyse

Sport
10.02.2014 22:03
Ich weiß, wo Matthias Mayer die Abfahrt gewonnen hat: In der Linkskurve vor der 1:28er-Zwischenzeit. Da hat er sein Herz in die Hand genommen...

Die Goldene von Matthias Mayer ist - von außen betrachtet, den nackten Zahlen im Abfahrtsweltcup und der internationalen Resonanz nach - die größte Sensation! Er ist der erste Abfahrts-Olympiasieger seit Bestehen des Skiweltcups, also seit immerhin 47 Jahren, der zuvor noch nie auf einem Abfahrtspodest gestanden ist. Das ist eine ganz genaue Analyse wert:

Matthias spielte seine Fähigkeiten auf der Olympiastrecke aus: Ich meine seine großartige Super-G-Technik, bei der vor allem Instinkt gefragt ist. Dazu kam, dass er sich im Training die Kräfte gut eingeteilt hat. Außer Mayer schafften es im Rennen nur der Italiener Christof Innerhofer und der Norweger Kjetil Jansrud, die optimale Mittellage über dem Ski zu finden - das ist das Um und Auf, um schnell zu sein.

Etwas bessere Sicht
Sucht man eine entscheidende Passage, so hat er das Rennen in dieser Linkskurve mit der Kompression vor der 1:28er-Zwischenzeit gewonnen. Da nahm er das Herz in die Hand und baute die meiste Geschwindigkeit für den welligen Mittelteil auf. Wie er selbst bemerkte, profitierte er da auch von der niedrigen Startnummer und der etwas besseren Sicht.

Innerhofer, der im oberen Teil eine perfekte Vorstellung geliefert hatte, fiel hingegen im unteren Abschnitt den langsamer werdenden Schneeverhältnissen und der flacheren Sicht zum Opfer. Ein Travis Ganong, mit Nummer 7 gestartet, nahm ihm auf den letzten 35 Fahrsekunden gleich sieben Zehntelsekunden ab.

Die perfekte Linie
Tragischer Held ist Bode Miller: Erschreckend, wie leichtfertig der Amerikaner seine Chance vergeben hat! Das zieht sich durch seine ganze Karriere. Er tat es wieder, zeigte dem gesamten Feld gleich im ersten Training die perfekte Linie. Davon hatte ich schon ein paar Mal profitiert.

Als Nächstes absolvierte Miller vor lauter Begeisterung alle drei Abfahrts-Trainingsfahrten mit vollem Einsatz, wohlwissend, dass es nach der ersten nicht mehr besser wird. Und im Rennen hing er in den Seilen wie ein angeschlagener Boxer. Eigentlich könnte er einem leidtun!

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(Bild: KMM)



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