Bei tiefwinterlichen Bedingungen mit starkem Schneefall fuhr Hannes Reichelt am Rettenbachferner hinter dem Schweizer Didier Defago auf Rang sechs, Routinier Benjamin Raich wurde Achter. In den Punkterängen landeten außerdem Marcel Mathis als Zwölfter, Romed Baumann (20.) und Christoph Nösig (23.).
"Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist", staunte Ligety, der schärfste Kritiker der neuen Riesenslalom-Ski, über sich selbst. In beiden Durchgängen hatte der 30-Jährige sehr schlechte Bedingungen gehabt, dennoch deklassierte er den Rest der Welt mit dem siebentgrößten RTL-Vorsprung der Geschichte.
Hirscher verneigt sich vor Ligety
Hirscher katapultierte sich mit drittbester Laufbestzeit noch auf den dritten Platz. Der Salzburger war aber angesichts seines Abstandes fassungslos. "Meine Position ist super, aber der Rückstand ist schon fast pervers", sagte Hirscher. "Es gibt nur eine Weltspitze und die heißt Ligety, dann kommt der Rest der Welt", verneigte sich der 23-Jährige auch verbal. "Man fragt sich eigentlich, ob Ted noch mit den alten Ski fährt. Das ist so eine Watsche, dass du es normalerweise gleich lassen musst", ergänzte Hirscher, dem bewusst ist: "Auf uns wartet noch viel Arbeit."
Hannes Reichelt kam auf Rang sechs. "Es war ein wilder Ritt, die Sicht war gleich Null. Deshalb bin ich in erster Linie froh, gesund im Ziel zu sein", gestand der Routinier. Nicht nur ÖSV-Herrenchef Mathias Berthold hinterfragte die Regularität des Rennens. "Man hat es knallhart durchgedrückt. Wir sind Gott sei Dank mit einem blauen Auge davongekommen."
Grenzwertige Bedingungen
Die Durchführung des Rennens war noch grenzwertiger als jenes der Damen am Samstag. Sonntagfrüh war es nach andauerndem Schneefall so schlimm, dass für eine Stunde sogar die Gletscherstraße gesperrt war, womit viele der 12.000 Fans zu Fuß den Gletscher erklimmen mussten. Selbst ÖSV-Präsident Schröcksnadel kam deshalb zu spät.
Die ÖSV-Herren sind - wie bereits am Samstag die Damen - mit Trauerflor an den Start gegangen, nachdem Teamkollege Björn Sieber am Freitag bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Das Begräbnis des 23-jährigen Vorarlbergers findet am kommenden Mittwoch in Siebers Heimatgemeinde Schwarzenberg statt.
Das Ergebnis:
Rang | Name | Nation | Lauf 1 | Lauf 2 | Gesamt |
1 | LIGETY Ted | USA | 1:18.52 | 1:17.50 | 2:36.02 |
2 | MÖLGG Manfred | ITA | 1:18.64 | 1:20.13 | 2:38.77 |
3 | HIRSCHER Marcel | AUT | 1:19.84 | 1:19.30 | 2:39.14 |
4 | FANARA Thomas | FRA | 1:18.48 | 1:20.77 | 2:39.25 |
5 | DEFAGO Didier | SUI | 1:19.75 | 1:19.70 | 2:39.45 |
6 | REICHELT Hannes | AUT | 1:20.00 | 1:19.62 | 2:39.62 |
7 | DE TESSIERES Gauthier | FRA | 1:19.86 | 1:19.89 | 2:39.75 |
8 | RAICH Benjamin | AUT | 1:19.97 | 1:19.83 | 2:39.80 |
9 | ZAMPA Adam | SVK | 1:20.89 | 1:18.94 | 2:39.83 |
10 | OLSSON Matts | SWE | 1:19.90 | 1:20.12 | 2:40.02 |
11 | EISATH Florian | ITA | 1:20.46 | 1:19.64 | 2:40.10 |
12 | MATHIS Marcel | AUT | 1:20.70 | 1:19.64 | 2:40.34 |
13 | HAUGEN Leif Kristian | NOR | 1:20.38 | 1:19.98 | 2:40.36 |
14 | KOSTELIC Ivica | CRO | 1:20.75 | 1:19.65 | 2:40.40 |
15 | JANSRUD Kjetil | NOR | 1:19.62 | 1:20.82 | 2:40.44 |
16 | MERMILLOD BLONDIN Th. | FRA | 1:20.25 | 1:20.26 | 2:40.51 |
17 | ROY Jean-Philippe | CAN | 1:20.91 | 1:19.86 | 2:40.77 |
18 | NANI Roberto | ITA | 1:20.53 | 1:20.40 | 2:40.93 |
19 | JITLOFF Tim | USA | 1:19.80 | 1:21.23 | 2:41.03 |
20 | BAUMANN Romed | AUT | 1:19.57 | 1:22.03 | 2:41.60 |
21 | JAZBEC Janez | SLO | 1:20.35 | 1:21.30 | 2:41.65 |
22 | COOK Dustin | CAN | 1:20.87 | 1:20.88 | 2:41.75 |
23 | NÖSIG Christoph | AUT | 1:20.40 | 1:21.43 | 2:41.83 |
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