Ski-Firma Fischer

“Krone” zu Gast in der Medaillenschmiede

Sport
24.02.2015 07:40
Österreich wartet bei der nordischen Ski-WM in Falun noch auf das erste Gold. Die Rieder Ski-Firma Fischer hat’s längst in der Tasche. Ein "Krone"-Besuch der "geheiligten Hallen".

Franz Neuländtner ist so etwas wie der Herr der Lüfte. Mit der Hilfe seines sechsköpfigen Teams zeichnet der 49-Jährige seit einem Vierteljahrhundert bei Fischer in Ried für die Weitenjäger-Latten verantwortlich. Für Fremde sind die "heiligen Fertigungshallen" Sperrzone. Der "Krone" wurde einer der seltenen Zutritte gewährt. Es steht viel auf dem Spiel.

Vertrauten vor 20 Jahren nur eine Handvoll Athleten dem oberösterreichischen Fabrikat, schnallt heute der Großteil im Weltcup die schwarz-gelben "Flug-Waffen" an. Höhepunkt der Fischer-Festspiele war nicht etwa der jüngste Dreifach-Sieg beim ersten WM-Einzelspringen (siehe Bild) in Falun. Das ist eher Standard. Beim Tournee-Halt in Innsbruck 2012 wurden 29 der gesamt 30 Springer im Finaldurchgang von den Innviertlern ausgestattet.

1.200 Paare pro Saison
Die Anzahl der Podestplätze im Weltcup, bei Weltmeisterschaften und Olympia ist in den dreistelligen Bereich geklettert. Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, hat in der Medaillenschmiede aber niemand. Geht auch nicht. 1200 Paare werden pro Saison gepresst. Die Fertigung jedes einzelnen Skis beansprucht Stunden. Je besser der Athlet, desto mehr Parameter gibt es, an denen im Gramm- und Millimeter-Bereich getüftelt wird. Nomex-Kern, Laminate, Kunststoffe, Gummi-Mischungen und Kittmasse – das Fluggerät ist ein ein Hightech-Produkt.

Woche für Woche spult Neuländtner Hunderte von Kilometern ab, um den Spezial-Wünschen eines Schlierenzauer, Freund, Stoch und Co. nachzukommen. Er weiß aber: "Man darf sich nicht der Illusion hingeben, einen Ski kopieren zu können. Unsere Aufgabe liegt darin, nahe an diese 100 Prozent heranzukommen!"

Über Vorwürfe, diverse Nationen zu bevorteilen, kann Neuländtner nur herzhaft lachen. In den vergangenen zehn Jahren gab’s Gesamtweltcup-Sieger aus immerhin sechs verschiedenen Ländern.

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(Bild: KMM)



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