Weltmeister-Talk

Hirscher zu Kombi-Gold: “Das war einfach verrückt”

Sport
09.02.2015 08:36
Auf der randvollen Solaris-Plaza in Vail hat Marcel Hirscher am Sonntagabend seine Goldmedaille für den Sieg in der Kombination überreicht bekommen. Wie immer übergab FIS-Präsident Gian Franco Kasper die Medaillen, diesmal an Hirscher, Kjetil Jansrud (NOR) und Ted Ligety (USA). Hirscher freute sich sichtlich über sein insgesamt bereits drittes WM-Gold und schloss bei der österreichischen Bundeshymne kurz die Augen. Wie gut gelaunt er bei der anschließenden Feier in Österreich war, sehen Sie im Video oben.

Die Bundeshymne wurde vom Colorado-Kinderchor erneut in der "Söhne-Version" gesungen. Die kleinen Ansteck-Medaillen wurden wie immer bei rot-weiß-roten Siegen von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel überreicht, also zum bereits dritten Mal. Was Hirscher zu seinem letztlich doch einigermaßen überraschenden Goldmedaillen-Gewinn zu sagen hatte, das können sie nachfolgend nachlesen…

Wie erklären Sie sich Ihre große Steigerung in der Abfahrt im Vergleich zu den Trainingsläufen?
Marcel Hirscher: Ich bin superstolz auf mich, denn die "Birds of Prey" ist eine der härtesten Abfahrten der Welt. Ich hatte in den Trainings fast fünf Sekunden Rückstand. Da hab ich mir schon die Frage gestellt: "Macht das wirklich einen Sinn?" Aber im Endeffekt haben wir ein tolles Setup gefunden, mit dem ich zwei Sekunden schneller war. Wir haben einiges an den Skiern und am Schuh geändert. Meine gesamte Crew von Atomic hat einen sensationellen Job gemacht. Deshalb hab ich mich dann Freitagmittag dazu entschieden, es doch zu versuchen.

War die Startnummer eins im Slalom der entscheidende Vorteil?
Hirscher: Ja, klar. Mit Startnummer 31 im Slalom hätte ich sicher nicht gewonnen. Aber man braucht immer Glück, um ein Rennen zu gewinnen. Und wenn du eine Chance bekommst, dann musst du sie erst einmal auch nutzen. Und ich habe sie genutzt. Und ich habe mir diese Chance dank einer beherzten Leistung in der Abfahrt erarbeitet und verdient. Ich hoffe natürlich, dass Ondrej Bank nach seinem schlimmen Sturz bald wieder zurückkommt. Er ist wirklich ein netter Mensch und toller Skifahrer. Er hat uns schon oft gezeigt, wie man von einer Verletzung zurückkommt. Und ich bin mir sicher, er wird es uns auch diesmal zeigen.

Wie war das lange Warten im Zielraum für Sie?
Hirscher: Das war einfach nur verrückt. Du stehst eine Stunde lang da und wartest gespannt. Und du fragst dich bei jedem Läufer: "Wie gut fährt der Slalom? Hat der viel Slalom trainiert?" Bei Kjetil (Jansrud, Anm.) wusste ich, dass er gut Slalom fahren kann. Ich hab ihn schließlich das erste Mal in meiner Europacup-Zeit bei Slaloms und Riesentorläufen kennengelernt.

Ist mit dieser Goldmedaille der ganz große Druck von Ihnen abgefallen?
Hirscher: Jeder weiß, wie groß der Skisport in Österreich ist. Und manchmal ist der Druck auf meinen Schultern richtig groß. Bei dieser WM ist er vielleicht gar nicht so groß, denn Anna Fenninger und Hannes Reichelt hatten schon Gold für Österreich geholt. Aber unterm Strich hat jeder von mir eine Medaille erwartet, am besten in Gold. Dass ich das jetzt gleich im ersten Rennen geschafft habe, ist unglaublich. Ich fühle mich glücklich und frei.

Sie haben vor einigen Monaten angedeutet, dass Sie noch vor Olympia 2018 zurücktreten könnten. Wie schaut Ihre Karriereplanung aktuell aus?
Hirscher: Solche Ansichten ändern sich im Laufe der Zeit. Nur ein Beispiel: Als ich 16 Jahre alt war, hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt, dass ich einmal Weltmeister in der Kombination werde. Und jetzt bin ich es. Derzeit ist es mein Plan, dass ich bis 2019 fahre. Aber bis dahin kann noch sehr viel passieren.

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(Bild: KMM)



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