"Krone"-Interview

Hirscher: “Laura hat mit Pfeffersteak auf mich gewartet”

Sport
10.12.2012 16:33
Ein Pfeffersteak hat Marcel Hirscher noch auf der Heimreise nach seinem Sieg in Val d'Isère bei Freundin Laura telefonisch bestellt, in Abtenau ist er spätabends dann völlig erschöpft ins Bett gefallen. "Mir hat alles wehgetan. Die letzten Wochen haben viel Kraft gekostet! Und am Montag ging's für den Gesamtweltcupsieger der Vorsaison gleich wieder zum Fitnesstraining. "Mein Körper braucht das, so lade ich die Akkus wieder auf." Der Champion im "Krone"-Interview!

"Krone": Marcel, du bist erst spätabends aus Frankreich heimgekommen – wie war der Empfang für dich daheim?
Marcel Hirscher: Die Rückreise verlief wesentlich besser als die Anreise. Ich war extrem müde von diesen Rennen und den letzten Wochen. Freundin Laura hat mit einem Pfeffersteak auf mich gewartet.

"Krone": Dein dritter Sieg in Val d'Isère, was macht dich auf der "Face de Bellevarde", der hässlichen Fratze, so besonders stark?
Hirscher: Wenn man auf diesen Hang, auf diese Wand schaut, ist es schon extrem geil. Ich hab' hier einfach großen Spaß, kann meine Schnelligkeit auch mit dem neuen Ski ausspielen. Es ist wahrscheinlich der schwierigste Riesentorlauf der Saison. Aber das wollen die Leute sehen. Ein tolles Ski-Fest. Solche Rennen braucht der Skisport. Unser Cheftrainer Mathias Berthold hat gemeint, es ist ein Männerhang!

"Krone": Du hast gesagt, es wäre enorm harte Arbeit gewesen, den Rückstand auf Ted Ligety im Riesentorlauf in kurzer Zeit in einen Vorsprung zu verwandeln. Kannst du erklären, was du umgestellt hast?
Hirscher: Viel zu kompliziert! Wenn ich das genau erklären würde, bräuchten wir eineinhalb Stunden mindestens dafür. Aber man hat ja gesehen, dass es geklappt hat.

"Krone": Und wie würdest du das Kräfte-Verhältnis zwischen dir und Ted jetzt konkret einstufen?
Hirscher: Ich glaube, es sieht schon ganz gut aus für mich. Aber bisher hatten wir sehr extreme Rennen, deswegen ist es nicht leicht einzuschätzen.

"Krone": In acht von neun Rennen stand heuer ein ÖSV-Läufer auf dem Podest, fünfmal bist du es gewesen, hast am Sonntag auch den ersten Saisonsieg geholt. Wie fühlt sich die Rolle des "Erlösers" an?
Hirscher: Als Erlöser fühle ich mich nicht. Es ist gut, dass die Fragen nach dem ersten Sieg endlich zu Ende sind. Teilweise war es nicht in Ordnung, wie die Leistung des Teams geschmälert wurde, nur weil noch kein "Einser" da war.

"Krone": 13 Siege, 32 Podiums, 50 Top-Ten-Plätze mit erst 23 Jahren. Den Gesamtweltcup hast du auch schon gewonnen. Willst du einmal alle Rekorde brechen?
Hirscher: Natürlich will ich immer so schnell wie möglich sein. Aber man darf nicht immer nur an Siegen gemessen werden. Ich bin stolz auf meine bisherigen Leistungen.

"Krone": Die erste Medaille in deiner Karriere erwarten sich viele im Februar in Schladming. Wie sehr bist du schon im WM-Fieber?
Hirscher: Die WM ist für mich derzeit noch sehr weit weg. Aber ich hab' im Vorjahr wirklich wunderschöne Momente in Schladming erlebt. Daran denke ich schon öfters.

"Krone": Am Sonntag wartet in Alta Badia der nächste Riesentorlauf – zwei Tage danach geht's zum Slalom nach Madonna. Gibt's dort die nächsten Hirscher-Shows?
Hirscher: Alta Badia wird wieder anders. Man kann kaum einen Hang mit Val d'Isère vergleichen, deswegen muss ich erst abwarten, wie sich alles entwickelt. Mit dem neuen Material ist es auch schwer abzuschätzen, wie man sich wo schlägt. Ich brauche unbedingt auch noch drei, vier Tage Schneetraining. Denn fürs Training ist zuletzt viel zu wenig Zeit geblieben, vor allem im Slalom hatte ich viel zu wenige Einheiten.

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(Bild: KMM)



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