Herren-Slalom

Hirscher in Bormio hinter Neureuther Zweiter

Sport
06.01.2014 18:58
Österreichs Slalom-Herren sind ohne Sieg ins neue Jahr gestartet. Marcel Hirscher verlor am Montagabend in Bormio trotz knapper Halbzeitführung das "Kumpel-Duell" gegen Felix Neureuther und wurde Zweiter, womit dem Deutschen endlich auch die WM-Revanche gelang. Der Südtiroler Manfred Mölgg landete auf Rang drei. Hirscher verkürzte im Weltcup seinen Rückstand auf Aksel Lund Svindal (NOR) auf 115 Punkte.

Die nach tagelangem Schneeregen griffig-weiche Piste auf dem Zielhang der Stelvio stellte die Fahrer im Zagreb-Ersatzrennen vor eine besondere Herausforderung. Zu harte Attacken wurden eher bestraft. Auch Hirscher hatte in Lauf eins schwer zu kämpfen, um eine Hundertstel Vorsprung auf Neureuther ins Ziel zu retten. Dazu musste der Salzburger nach schwachem Beginn aber regelrecht einen Turbo zünden.

Hirscher "happy"
Das gelang dem zweifachen Weltcup-Gesamtsieger in der Entscheidung nicht mehr. Während Neureuther trotz Handverletzung einen nahezu perfekten Lauf hinlegte, konnte Hirscher auf dem eigenwilligen Schnee nicht mehr zulegen. "Ich habe alles gegeben und bin happy, dass ich Zweiter werden durfte", gab sich der Österreicher sportlich. "Felix ist heute fast nicht zu schlagen gewesen. Es ist trotzdem cool, dass es im 14er-Jahr so weitergeht", war Hirscher mit seiner Leistung zufrieden.

Herbst Zwölfter, Matt auf Rang 13
Außer Hirscher schaffte es beim Flutlichtslalom in Bormio kein weiterer ÖSV-Fahrer in die Top Ten. Reinfried Herbst, zur Halbzeit trotz vorangegangenem schwerem Trainingssturz, Knieverletzung und Schmerzmittel sensationell Vierter, fiel auf Platz zwölf zurück. Mario Matt, zuletzt Sieger in Val d'Isere, verteidigte als 13. seine Slalom-Weltcupführung knapp vor Hirscher.

"Auf so einem Schnee, wo nichts zurückkommt, habe ich immer Probleme", erklärte Matt seine schlechteste Saisonplatzierung, die sich nach einem kapitalen Steher in Lauf eins bereits abgezeichnet hatte. Herbst bilanzierte trotz des Rückfalls positiv. "Ich bin glücklich, dass ich hier stehe und nicht auf dem Operationstisch liege", sagte der Salzburger. Platz vier habe ihn total überrascht. "Wahrscheinlich hatte ich keine Kraft zum Bremsen."

Manfred Pranger wurde 21., der mit Rückenschmerzen angetretene Benjamin Raich kam über Platz 25 nicht hinaus. "Die Vorbereitung war bescheiden und damit das Rennen auch", erklärte der Tiroler. Positives gab es von Marc Digruber zu sehen, der als 17. sein bestes Weltcupergebnis ablieferte.

Aus dem erwarteten Hundertstelduell Hirscher gegen Neureuther wurde am Ende ein klarer Sieg für den Deutschen. Irgendwie freute sich sogar Hirscher mit seinem Freund. Bei der WM und zuletzt in Levi hatte Hirscher ebenfalls nach Lauf eins vor Neureuther geführt, diesmal holte sich der Vizeweltmeister aus Garrmisch-Partenkirchen erstmals aber noch den Sieg, seinen sechsten im Weltcup insgesamt.

Neureuther: "Das Jahr fängt super an"
"Letztes Jahr war Marcel im zweiten Durchgang noch stärker. Diesmal wollte ich den Spieß umdrehen und das ist mir gelungen", freute sich der zuletzt von einigen Verletzungsproblemen gequälte Neureuther. "Endlich tut mir nichts mehr weh. Das Jahr fängt einmal super an und die Duelle mit Marcel kannten wir schon aus dem vergangenen Jahr. Ich musste aber auch auf die anderen schauen", verwies der Deutsche u.a. auf den Sensationsvierten Naoki Yuasa aus Japan.

Hirscher hatte früh geahnt, dass sich auf dem flachen Bormio-Hang und der weichen Piste für ihn der vierte Saisonsieg wohl nicht ausgehen werde. "Als ich die Piste gesehen habe, musste ich schlucken", bekannte er. "Auf so einem Hang ist es schwer, sich von der Konkurrenz abzuheben." Ähnliches gab es dann in der Entscheidung: "Ich habe die ersten Schwünge von Felix gesehen und da war klar, dass er sehr schnell ist."

Er sei aber auch mit Platz zwei zufrieden, betonte Hirscher. Er wundere sich lediglich darüber, dass er gleich im steileren Starthang verloren hatte. "Dass ich heute im Flachen schneller war als im Steilen ist ein bissl eigenartig und wird hoffentlich kein Dauerzustand."

Das Ergebnis:

RangLäuferNationLauf 1Lauf 2Gesamt
1NEUREUTHER Felix GER 1:00.2659,491:59.75
2HIRSCHER Marcel AUT 1:00.2559,862:00.11
3MÖLGG Manfred ITA 1:00.8359,572:00.40
4YUASA Naoki JPN 1:02.2358,252:00.48
5HARGIN Mattias SWE 1:00.381:00.422:00.80
6GRANGE Jean-Baptiste FRA 1:01.5659,312:00.87
7KRISTOFFERSEN Henrik NOR 1:01.5559,382:00.93
8DOPFER Fritz GER 1:00.9559,992:00.94
9MYHRER Andre SWE 1:00.651:00.582:01.23
10AERNI Luca SUI 1:02.7558,552:01.30
11THALER Patrick ITA 1:01.191:00.232:01.42
12HERBST Reinfried AUT 1:00.501:01.022:01.52
13MATT Mario AUT 1:01.201:00.372:01.57
14BAECK Axel SWE 1:02.0259,62:01.62
15VALENCIC Mitja SLO 1:02.5459,272:01.81
15CHODOUNSKY David USA 1:02.1359,682:01.81
17DIGRUBER Marc AUT 1:02.3959,452:01.84
17YULE Daniel SUI 1:03.1258,722:01.84
19HAUGEN Leif Kristian NOR 1:02.0759,812:01.88
20KHOROSHILOV Alexander RUS 1:03.1458,822:01.96
21PRANGER Manfred AUT 1:01.571:00.562:02.13
22GROSS Stefano ITA 1:02.3059,872:02.17
23MISSILLIER Steve FRA 1:02.001:00.392:02.39
24KOSTELIC Ivica CRO 1:01.511:00.892:02.40
25RAICH Benjamin AUT 1:02.081:00.472:02.55
26VOGEL Markus SUI 1:02.9559,742:02.69
27LIGETY Ted USA 1:01.851:02.552:04.40

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(Bild: KMM)



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