"Guay fährt da runter wie ein Katzerl", brachte Kröll die Vorzüge des geschmeidigen Kanadiers auf den Punkt. Guay bestätigte dies nach seiner Bestzeit: "Diese Strecke passt mir sehr gut. Über die Wellen und in der Luft bin ich meistens schnell." Der Abfahrtsweltmeister 2011 und seine Trainer stoppten heraus, dass die Läufer in Gröden nicht weniger als 35 Sekunden in der Luft sind. "Da kann man mit der richtigen Flugposition schon sehr viel Zeit herausholen", weiß Guay.
Guay: "Aber der Favorit heißt Svindal"
Der 32-Jährige kennt aber natürlich auch die Tücken Grödens. "Hier weiß man nie, was das Wetter macht und was nach Nummer 30 passiert." Zu seinem Leidwesen war die Gröden-Abfahrt auch im Vorjahr verrückt abgelaufen. Guay hatte auf der wetterbedingt verkürzten Strecke schon wie der sichere Sieger ausgesehen, dann wurde aber die Sicht deutlich besser und Steven Nyman und Rok Perko verwiesen ihn noch auf Rang drei. "Das war letztes Jahr eigentlich ein gefühlter Sieg", sagte Guay, der nun am Samstag einen "echten" Erfolg nachlegen möchte. "Wenn ich mein Potenzial abrufe, dann ist wieder alles möglich. Aber der Favorit heißt Svindal."
Puchner entledigte sich als Schnellster aller Österreicher souverän aller Quali-Sorgen. Nachdem er noch in Beaver Creek auf der Strecke geblieben war, war die Erleichterung des Salzburgers nun riesengroß. "Ich hab mich auf die Situation eingestellt und das umgesetzt, was ich mir vorgenommen hatte", sagte Puchner. Dass eine Quali natürlich eine zusätzliche physische und psychische Belastung darstellt, bestätigte auch Puchner: "Du absolvierst eine Vorbereitung wie vor einem Rennen. Körperlich und geistig ist das natürlich um einiges anstrengender als ein normales Training."
Reichelt: "Ich geh jetzt Sekunden suchen"
"Ich geh jetzt Sekunden suchen", verabschiedete sich Hannes Reichelt nach den Trainingsplätzen 54 und 26 in Richtung Teamhotel. Dort wurden die Laptops hochgefahren und die Fahrten von Svindal, Guay und Co. analysiert. "Sicher fehlen mir auf Svindal vor allem 20 Kilogramm Körpermasse. Aber von ihm kann ich mir auch punkto Linienführung sehr viel abschauen", meinte Reichelt, der auch auf die Künste von Servicemann Sigi Scheibner setzte: "Ich hoffe, der Sigi hat noch ein heißes Eisen im Keller."
Puchner, Scheiber, Kröll II in Abfahrt dabei, zwei Plätze offen
In der internen Qualifikation lösten Joachim Puchner, Florian Scheiber und Johannes Kröll ihre Tickets für die Abfahrt. Zwei Startplätze sind noch frei, um die geht es am Freitag im Super-G zwischen Otmar Striedinger, Matthias Mayer und Romed Baumann. Die zwei Schnellsten aus dem Trio dürfen am Samstag auch in der Abfahrt an den Start gehen.
Das Ergebnis:
Rang | Name | Nation | Zeit |
1 | GUAY Erik | CAN | 1:57.48 Min. |
2 | SVINDAL Aksel Lund | NOR | 1:57.70 |
3 | OSBORNE-PARADIS M. | CAN | 1:58.20 |
4 | FILL Peter | ITA | 1:58.46 |
5 | GANONG Travis | USA | 1:58.65 |
6 | JANSRUD Kjetil | NOR | 1:58.86 |
7 | STECHERT Tobias | GER | 1:58.87 |
8 | HEEL Werner | ITA | 1:59.11 |
9 | OLSSON Hans | SWE | 1:59.19 |
10 | PUCHNER Joachim | AUT | 1:59.32 |
11 | NYMAN Steven | USA | 1:59.34 |
12 | KRÖLL Klaus | AUT | 1:59.38 |
13 | GIRAUD MOINE Valentin | FRA | 1:59.39 |
14 | KÜNG Patrick | SUI | 1:59.41 |
15 | SCHEIBER Florian | AUT | 1:59.52 |
16 | CLAREY Johan | FRA | 1:59.59 |
17 | MILLER Bode | USA | 1:59.77 |
18 | ZURBRIGGEN Silvan | SUI | 1:59.83 |
19 | FRANZ Max | AUT | 1:59.84 |
20 | STREITBERGER Georg | AUT | 1:59.89 |
21 | KRÖLL Johannes | AUT | 1:59.92 |
22 | DEFAGO Didier | SUI | 1:59.98 |
23 | STRIEDINGER Otmar | AUT | 2:00.02 |
24 | SULLIVAN Marco | USA | 2:00.06 |
25 | BERTRAND Yannick | FRA | 2:00.18 |
26 | FERSTL Josef | GER | 2:00.25 |
26 | REICHELT Hannes | AUT | 2:00.25 |
28 | PERKO Rok | SLO | 2:00.27 |
29 | KEPPLER Stephan | GER | 2:00.29 |
29 | THEAUX Adrien | FRA | 2:00.29 |
29 | BAUMANN Romed | AUT | 2:00.29 |
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