Nordische Kombi

Frenzel trotz Sprungsturzes erneut Seefeld-Sieger

Sport
31.01.2016 15:44

Unfassbar! Der Deutsche Eric Frenzel hat trotz eines Sturzes im Springen zum dritten Mal in Serie das "Nordic Combined Triple" in Seefeld gewonnen. Der Weltcup-Spitzenreiter entschied den schneefallbedingt auf einen Sprung und einen 10-km-Langlauf verkürzten Schlussbewerb am Sonntag nach einer sehenswerten Aufholjagd vor dem Japaner Akito Watabe (+ 18,7 Sekunden) für sich. Dritter wurde sein Landsmann Fabian Rießle. Bernhard Gruber wurde als bester Österreicher lediglich Zehnter.

Das Springen hatte bei schwierigen Bedingungen gleich eine böse Überraschung für Frenzel gebracht. Er stürzte im Auslauf und musste statt mit einem komfortablen Polster mit einem Rückstand von 56 Sekunden auf Watabe in die neuschneebedeckte Loipe gehen. Der Sieg für den 27-jährigen Sachsen schien deshalb schon außer Reichweite.

11. Seefeld-Sieg in Folge für Frenzel
Doch Frenzel startete im Tiefschnee eine sensationelle Aufholjagd: Nach drei Runden lag er noch 25 Sekunden hinter Watabe, der in der dritten Runde einen kleinen Sturz hatte. In der Schlussrunde steigerte er noch einmal die Frequenz, überlief Watabe im Finish und ließ den Japaner noch deutlich stehen. Für Frenzel war es der elfte Seefeld-Sieg in Folge, sein 28. Weltcuperfolg insgesamt.

Da es am Schlusstag die doppelten Weltcup-Punkte gab, baute Frenzel seine am Samstag übernommene Führung im Weltcup besonders kräftig aus. Er führt nun 97 Zähler vor seinem Landsmann Rießle. Weltmeister Gruber ist als bester Österreicher Gesamt-Sechster.

Frenzel: "Ich bin überglücklich, aber auch extrem überrascht"
Frenzel kassierte für seinen dritten Triple-Sieg in Serie rund 14.500 Euro Preisgeld und eine Extraprämie von 5.000 Euro. "Ich bin überglücklich, aber auch extrem überrascht", bekannte der Deutsche und gestand: "Ich habe in meinem Sportlerleben noch nie so viele Höhen und Tiefen erlebt." Nach seinem Sturz sei er geschockt gewesen. "Da waren alle Karten weg, aber ich bin schließlich 'All in' gegangen. Ab der dritten Runde glaubte ich daran, dass ich es noch schaffen kann."

Zweitplatzierter Watabe enttäuscht: "Shit"
Den Grundstein, dass er trotz Sturz nur einen Rückstand von 56 Sekunden aufwies, hatte er mit Siegen am Freitag und am Samstag gelegt. Watabe kommentierte seine Niederlage mit einem trockenen "Shit": "Auf der einen Seite bin ich glücklich, weil ein Podiumsplatz im Weltcup immer hervorragend ist. Auf der anderen Seite bin ich natürlich extrem traurig, dass 56 Sekunden nicht gereicht haben. Ich hatte die große Chance, Eric zu schlagen. Aber er war schließlich im Schlusssprint zu stark."

Gruber: "Es war beschissen. Läuferisch habe ich es nicht drauf"
Auch Gruber war mit seinen Leistungen im Laufen nicht zufrieden. Als Sechster in die Loipe gestartet, hielt er sich lange Zeit in einer Gruppe, die um Platz drei kämpfte, um schließlich doch noch an die zehnte Stelle zurückzufallen. "Als dieser Pulk das Tempo verschärfte, war ich weg", meinte der Salzburger. "Es war beschissen. Läuferisch habe ich es nicht drauf, ich kann machen, was ich will. Bester Österreicher ist ein schwacher Trost. Ziel sollte sein, dass wir bei einem Heim-Weltcup wenigstens auf das Podest kommen, aber anscheinend ist der Aufbau immer falsch bei uns."

Unmittelbar hinter Gruber landeten Lukas Klapfer und Philipp Orter beim Saisonhöhepunkt auf den Plätzen elf und zwölf. Auch schon bei den bisherigen zwei Auflagen war am Ende kein Österreicher auf dem Podest gestanden.

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(Bild: KMM)



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