Nach RTL-Triumph

Fenninger: “Dieser Sieg ist ein spezieller”

Sport
29.12.2013 11:22
An einem 28. Dezember sollte man sich auf Skipisten eher nicht mit Anna Fenninger anlegen - denn die 24-Jährige hat am Samstag zu diesem Datum bereits zum dritten Mal ein Weltcuprennen gewonnen. Wie bereits vor zwei Jahren, als sie ihren Premierensieg gefeiert hatte, stand Fenninger im Osttiroler Lienz ganz oben auf dem Siegespodest. Nach dem Triumph sprach die Salzburgerin im Interview über ihre aktuellen Gefühle, ihre Pläne für die kommenden Wochen und darüber, wieso sie nun keine Blondine mehr ist.

Zwei Jahre nach ihrem Premierenerfolg im Weltcup haben Sie wieder in Lienz einen Sieg gefeiert. Ein besonderes Plätzchen für Sie?
Anna Fenninger: Auf alle Fälle. Ich bin wirklich mit einem guten Gefühl wieder hierhergekommen, weil ich mich erinnern wollte, wie das vor zwei Jahren war. Ich wusste, dass mir das hilft, um mich auf das Rennen einzustellen. Dass ich jetzt das dritte Mal an einem 28. Dezember gewonnen habe, ist großartig und lustig. Dieser Sieg heute ist ein spezieller.

Wieso ist er speziell?
Fenninger: Es ist nicht so wie vor zwei Jahren, als ich das erste Mal überhaupt gewonnen habe. Da hatte ich mir schon seit Jahren gewünscht, dass ich im Riesentorlauf in die Weltspitze komme. Da war ich in einer extrem guten Form, in der ich ein gutes Selbstvertrauen hatte. Heute ist das ein bisschen anders gewesen. Ich hatte zwar keine schlechte Form, aber ich habe in den Rennen davor zu viele Erwartungen gehabt und wollte es unbedingt. Irgendwie hat es nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe über die freien Tage einen klaren Kopf bekommen und ein bisschen abschalten können. Die Emotionen halfen mir, das umzusetzen, was ich mir vorstelle. Das ist der einzige Weg, wirklich ein gutes Rennen zu fahren. Alles andere funktioniert nicht. Deshalb war es heute schon sehr speziell.

Sie haben hier in Lienz viel davon gesprochen, dass Sie auf Ihr Gefühl hören müssen. Erklären Sie das bitte.
Fenninger: Das letzte Monat mit Rennen, Rennen, Rennen wurde - übertrieben gesagt - zum Alltag. Bei Heimrennen hat man einfach andere Gefühle, man weiß genau, es ist ein besonderer Tag. Ich habe versucht, es positiv aufzuschnappen und in Emotionen zu verwandeln, die mich pushen können. Das ist ein wichtiger Grund, der mich schnell skifahren lässt. Es kann passieren, dass das ein bisschen verloren geht, wenn man viele Rennen hintereinander fährt.

Wie sind Sie in den Riesentorlauf gegangen?
Fenninger: Ich hatte einen guten Start in Sölden, aber danach war es im Riesentorlauf nicht mehr so gut. Ich habe auch nicht so viel trainiert, weil immer Speedrennen waren. Nach Weihnachten hatte ich zwei Trainingstage - sie waren durchwachsen, nicht schlecht, nicht gut. Ich wusste nicht genau, wo ich jetzt stehe. Ich habe einfach versucht, daran zu denken, wie es war, als ich Rennen gewonnen habe. Ich habe versucht, das wieder zu schaffen.

Wussten Sie im Finale, dass Sie richtig schnell unterwegs sind?
Fenninger: Ich habe nur gekämpft und versucht, in jedem Moment das Beste rauszuholen. Bei der letzten Zwischenzeit habe ich den Platzsprecher gehört, da habe ich mir dann gedacht: "Jetzt noch mal alles riskieren bis ins Ziel." Es war ein großer Stein, der heruntergefallen ist.

Bis zu den nächsten Rennen in Zauchensee haben Sie etwas Pause, was werden Sie bis dahin machen?
Fenninger: Ich werde jetzt zwei Tage Slalom trainieren, weil in Zauchensee die erste Kombi ist. Mal schauen, wo es mich da zum Trainieren hin verschlägt. Im neuen Jahr werden wir wieder ein bisschen Speed trainieren, so genau haben wir das noch nicht festgelegt.

Wo werden Sie Silvester feiern und was ist Ihr Vorsatz fürs Jahr 2014?
Fenninger: In bin zu Silvester bei meinem Freund in Rohrmoos. Ich bin kein Freund von Neujahrsvorsätzen, für mich ist jeder Tag ein guter Tag, um was zu ändern. Warum also genau zu Neujahr? Wenn ich was will, dann kann ich es heute ändern.

Und was sind Ihre sportlichen Ziele für 2014?
Fenninger: So viele Rennen zu gewinnen, wie ich kann. Das erste Ziel ist, auf dem Weg zu den Olympischen Spielen im Weltcup erfolgreich zu sein. Und wenn ich in Sotschi bin, habe ich das Ziel, eine Medaille zu holen.

Warum haben Sie Ihre Haare eigentlich wieder von blond auf braun gefärbt?
Fenninger: Ich habe in den Spiegel geschaut und gefühlt, das bin nicht ich. Deshalb habe ich sie wieder gefärbt. Das ist jetzt beinahe wieder meine natürliche Haarfarbe.

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(Bild: KMM)



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