"Er ist kooperativ"

Dopingsünder Dürr von Kriminalisten befragt

Sport
24.02.2014 15:41
Im Dopingfall des Skilangläufers Johannes Dürr ist auch das Bundeskriminalamt aktiv geworden. Nach dem positiven Test und seinem Geständnis wurde der 26-Jährige nach der Rückkehr aus Sotschi noch am Sonntag in Salzburg von den Kriminalisten einvernommen. "Er ist kooperativ, die Ermittlungen bezüglich Hintermännern sind im Gang", teilte BK-Presssprecher Mario Hejl am Montag mit.

Die Ermittlungen werden durch die neue "Integrity in Sport"-Einheit des Bundeskriminalamts durchgeführt, die sich u.a. auch um Wettbetrug und Manipulationen kümmert. Demnach besteht bei Dürr der Verdacht auf Sportbetrug sowie auf unerlaubten Besitz, Handel und Weitergabe von verbotenen Substanzen. Details durfte Hejl wegen des laufenden Verfahrens nicht nennen.

Mit EPO gedopt
Dürr hatte in Sotschi die Verwendung von EPO zugegeben. Er soll das leistungssteigernde, künstlich hergestellte Hormon seit Juni 2013 verwendet haben, zuletzt während eines Trainingsaufenthalts in der Heimat zwischen seinen zwei geplanten Olympia-Einsätzen. Er war im Skiathlon am 9. Februar Achter geworden. Am späten Samstagabend, einen Tag nach der Rückkehr nach Krasnaja Poljana und wenige Stunden vor dem 50-Kilometer-Rennen, wurde das positive Testergebnis publik.

Die Kriminalisten werden nach Abschluss der Untersuchungen einen Bericht an die Staatsanwaltschaft weitergeben. Diese entscheidet dann über eine mögliche Anklage.

Aus ÖSV ausgeschlossen
Im ÖSV hat der Niederösterreicher Dürr jedenfalls keine Zukunft mehr. Er wird, wie von Präsident Peter Schröcksnadel in Sotschi angekündigt, aus dem Verband ausgeschlossen. Am Montag schien er nicht mehr in der auf der Website veröffentlichten Kaderliste auf. Dürrs eigene Homepage wurde "auf Grund der aktuellen Ereignisse" offline gestellt.

Die Langlaufsparte hofft unterdessen auf einen Verbleib im ÖSV. Schröcksnadel hatte am Sonntag in Sotschi angekündigt, er werde auf der Präsidentenkonferenz vorschlagen, den Langlauf aus dem ÖSV auszugliedern. "Wir wollen nicht immer die Krot der anderen fressen", hatte der ÖSV-Chef im ORF gesagt.

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(Bild: KMM)



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