Auf Horrorstrecke

Auch Gegner staunten: “Matthias ist ein Irrer!”

Sport
17.12.2016 07:29

Er selbst streckte die Faust Richtung Himmel, der Zielsprecher überschlug sich fast vor Begeisterung und auf der Tribüne tanzten seine Fans. Matthias Mayer sorgte auf der Saslong von Gröden für ein Comeback-Wunder: Ein Jahr nach seinem fürchterlichen Sturz wurde er im ersten Rennen auf der Horrorstrecke Vierter!

Bei fast allen, die im Vorjahr dabei gewesen waren, liefen die Bilder in Gedanken wieder ab. Der Sturz, die bangen Minuten, als sich Matthias nicht bewegen konnte. Und die Diagnose danach: zwei Brustwirbel gebrochen, Saison vorbei. Es war tatsächlich kaum möglich, nicht daran zu denken, als man ihn gestern wieder auf dieser Strecke fahren sah. Voller Risiko. Voller Angriffsgeist. Nur der 26-Jährige selbst konnte all das perfekt ausblenden. "Ich habe nicht eine Sekunde an den Sturz gedacht. Und es ist mir komischerweise gar nicht so schwer gefallen", sagte er lächelnd. Und auch seine Gegner staunten über diese unglaubliche Coolness, mit der er auf seine Unglücksstrecke zurückkehrte. "Matthias ist ein Irrer, was das betrifft", applaudierte etwa sein Teamkollege Romed Baumann.

Der Sturz selbst war für Mayer, der vor dem Rennen erstmals in seinem neuen Wohnmobil übernachtet hatte, tatsächlich kein Thema mehr gewesen. Die Frage, wie sehr er ans Limit gehen soll, dagegen schon: "Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich gleich im Super-G Vollgas gebe oder da noch ein wenig dosiere. Aber dann sagte ich mir: Matthias, du bist Rennfahrer - also greif voll an!"

Topresultat auch in der Abfahrt?
So fuhr er nach den beiden Megapleiten in Val d’Isère mit Platz vier zum ersten Topresultat des österreichischen Speedteams in dieser Saison. Aber nicht nur er, die ganze Mannschaft war gegenüber den Rennen in Frankreich stark verbessert. "Es war uns allen klar, dass wir es nicht verlernt haben", meinte Max Franz, als Siebenter zweitbester Österreicher. Hannes Reichelt, der erst im September am Rücken operiert worden war, wurde Neunter. Drei aus dem rotweißroten Team in den Top 10 - das lässt auch für die klassische Abfahrt von Gröden am Samstag (12.15 Uhr/live im sportkrone.at-Ticker) ein wenig hoffen. In welcher Patrick Schweiger nicht starten kann: Der Salzburger zog sich eine Knorpelverletzung im linken Knie zu, muss drei Wochen pausieren.

Peter Frauneder/Gröden, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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