Nordische Ski-WM

Alles, was Sie über Lahti 2017 wissen sollten!

Sport
22.02.2017 12:48

Die finnische Winterhochburg Lahti ist ab Mittwoch, den 22. Februar wieder Schauplatz der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften. Auf den Schanzen und Loipen werden insgesamt 24 ÖSV-Athleten an den Start gehen. Was macht diese Stadt so besonders? Und auf welche Highlights dürfen wir uns am meisten freuen?

Lahti, die Sporthauptstadt Finnlands, ist bereits zum siebenten Mal Austragungsort der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften. So oft hatte noch kein anderer Ort die Ehre. Für nordische Sportler und Skifans übt die Stadt, die 100 km nördlich von Helsinki liegt, eine besondere Faszination aus. Lahti verfügt über ein riesiges Sportzentrum mit drei großen Sprungschanzen. Sie gelten als Wahrzeichen der 120.000-Einwohner-Stadt.

Die Skisprung-Bewerbe werden auf der bekannten Salpausselkä-Schanze ausgetragen. "Du stehst da oben wie auf einem 100 m hohen Schiffsmast, und der Wind bläst dir um die Ohren", beschrieb Toni Innauer einmal die Bedingungen auf diesem Bakken. In Skandinavien genießt Lahti mit dem riesigen Sportkomplex einen ähnlich hohen Stellenwert wie Oslo mit dem Holmenkollen.

Kalt, kälter, Lahti
Auch wenn die Temperaturen im Winter im zweistelligen Minusbereich liegen, wird für die WM ein riesiger Zuschaueransturm erwartet. Bisher wurden bereits rund 150.000 Tickets abgesetzt. Der Samstag (25.2) ist bereits ausverkauft. An diesem Tag stehen der Langlauf-Skiathlon der Damen (mit Teresa Stadlober) und am Abend das Springen der Herren von der Normalschanze auf dem Programm. Die Preise für Tagestickets variieren zwischen 32 und 93 Euro.

Diverse Wetterkapriolen sorgten bereits im Weltcup aber auch bei den letzen Weltmeisterschaften für Verschiebungen und Chaos. So musste etwa 2001 der 30km-Langlauf der Damen aufgrund von Temperaturschwankungen zwischen plus sieben und minus 25 Grad Celsius abgesagt werden. Der österreichische Langläufer Achim Walcher erlitt damals im Staffel bei minus 16 Grad und eisigem Wind Frostbeulen an drei Fingern.

Für die ÖSV-Athleten war Lahti nur im WM-Jahr 2001 mit sechs Medaillen ein guter Boden. Davor gab es mit je einmal Bronze (1989) bzw. Silber (1978) eher eine maue Ausbeute. 1926, 1938 und 1958 blieben die österreichischen Athleten überhaupt ohne Medaille.

Stefan Kraft als größter Medaillenkandidat
Doch wer zählt von den ÖSV-Stars 2017 zu den heißesten Edelmetall-Anwärtern? Mit dem nordischen Kombinierer Bernhard Gruber, der 2015 in Falun Gold im Einzel von der Großschanze eroberte, befindet sich ein Titelverteidiger im WM-Aufgebot des ÖSV. Die größte Medaillenkandidaten sind aber unter den Skispringern zu finden. Mit vier Saisonsiegen gilt Stefan Kraft als größter Favorit. Auch Michael Hayböck hat in diesem Weltcup-Winter schon einmal gewonnen. Bei den Damen ruhen die Hoffnungen auf Daniela Iraschko-Stolz.

ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel würde sich über drei Medaillen freuen: "Alles, was darüber ist, ist ein Bonus." Vor zwei Jahren gab es in Falun fünf Medaillen für das österreichische Team (1 Gold, 2 Silber, 2 Bronze).

Spannend aus österreichischer Sicht wird sich auch das Comeback von Superstar Gregor Schlierenzauer gestalten. Der 27-jährige Tiroler hatte sich beim Skifliegen in Oberstdorf bei einem Sturz eine Seitenbandverletzung im rechten Bein zugezogen. Erst vor wenigen Tagen konnte der Rekordgewinner wieder Sprünge auf der Schanze in Seefeld absolvieren.

Für die Finnen ist die Nordische WM auch gleichzeitig eine nationale Party. Das Land feiert nämlich seinen 100. "Geburtstag" als unabhängiger Staat. Der Druck liegt auch auf den finnischen Athleten. Bei der WM 2001 hatte ein riesiger Dopingskandal mit sechs überführten Finnen das Sportland erschüttert. Es hat lange gedauert, bis sich eine neue Generation im Langlauf an der Spitze etablierte.

Insgesamt werden in Lahti über 700 Athleten aus 60 Ländern um Medaillen laufen, springen oder kombinieren. Zu den größten internationalen Favoriten auf Edelmetall zählen Marit Björgen (Norwegen) und Sergej Ustjugow (Russland) im Langlauf, Eric Frenzel (Deutschland) in der Nordischen Kombiantion sowie Kamil Stoch (Polen) und Sara Takanishi (Japan) im Skispringen.

Stefanie Riegler
Stefanie Riegler
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(Bild: KMM)



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