War schwer bewaffnet

Supermarktraub: Auch Komplize zielte auf Polizei

Österreich
05.07.2016 11:13

Der mutmaßliche Komplize des Supermarkträubers, der sich am Samstag in Wien-Penzing mit der Polizei eine Schießerei geliefert hat, war bei seiner Festnahme bis auf die Zähne bewaffnet. Als Beamte des Einsatzkommandos Cobra am Sonntag die Innenstadtwohnung stürmten, lag der 63-Jährige mit einer Pistole in der Hand im Bett und zielte auf die Polizisten, wie die Exekutive am Dienstag bekannt gab.

Am Sonntag stürmten zehn Beamte der Cobra die Wohnung des Mannes, da der bosnische Täter bei ihm gemeldet war. Dabei zielte der im Bett liegende 63-Jährige mit einer Pistole Kaliber 9 mm auf die Beamten, den Finger hatte er am Abzug, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Auch der mehrmaligen Aufforderung, die Waffe zur Seite zu legen, kam der Verdächtige nicht nach. Die Cobra-Beamten konnten ihm die Pistole schließlich abnehmen.

Schusswaffen, Messer, Granaten, Schießpulver
Auf dem Küchentisch lagen vier weitere Schusswaffen - eine antike Steinschlossmuskete, zwei Gaspistolen und eine Leuchtpistole - sowie sechs Messer und diverse Munition. Zudem wurden vier Granaten mit Zünder und Schwarzpulver in der Wohnung entdeckt. Der Mann wurde seit seiner Festnahme bereits zwei Mal einvernommen, noch im Laufe des Dienstags soll er dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft hat die U-Haft beantragt.

Der 63-Jährige ist kein unbeschriebenes Blatt, aber als Gewalttäter noch nicht in Erscheinung getreten. Er behauptete, das teilweise antike Kriegsmaterial "zu sammeln". Der Mann, der dem 49-jährigen Bosnier in seiner Mietwohnung Unterschlupf gewährt hatte, wohnt in einer noblen Gegend nahe des Rudolfsparks in der Wiener City. Einer Beschäftigung geht er nicht nach.

Will nichts von Überfall-Plänen gewusst haben
Der 63-Jährige leugnete, von dem kriminellen Vorhaben des 49-Jährigen gewusst zu haben. Mit einem Carsharing-Auto hatte er den jüngeren Freund allerdings Samstagabend zu jenem Billa in der Hütteldorfer Straße chauffiert, den der Bosnier überfallen hatte. In einem nahe gelegenen Lokal wollte er auf seinen Freund warten.

Woher sich das Duo kannte, sei noch Gegenstand von Ermittlungen, berichtete Eidenberger. Der 63-Jährige gab an, den Bekannten des Öfteren zu Freunden oder zum Einkaufen chauffiert zu haben.

Täter starb durch Schüsse in Kopf und Körper
In der Zwischenzeit wurde der 49-Jährige Räuber, der von der Polizei erschossen wurde, obduziert. Ein vorläufiges Ergebnis zeigte, dass er durch mehrere Schüsse in Kopf und Körper ums Leben gekommen ist. Nähere Details - wie viele Schüsse er abgegeben bzw. welche Projektile ihn getroffen haben - soll ein Schusswaffengutachten klären, das von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegeben wurde.

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