Nach langem Ringen in der rot-grünen Stadtregierung ist die Neuorganisation des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) endlich auf Schiene: Der Spitalsträger wird zu einer Anstalt öffentlichen Rechts. Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) will das "Entscheidungslabyrinth" auflösen, doch viele Fragen sind noch offen.
"Durch die neue Organisationsform wird der KAV effizienter", so Frauenberger. Die Stadt bleibt weiter hundertprozentige Eigentümerin. Wichtigste Eckpunkte:
Arbeitsgruppen beraten weitere Umsetzung
Ziel ist es, die Neuorganisation bis 2019 über die Bühne zu bringen. Mehrere Arbeitsgruppen bereiten die nötigen Schritte vor. "Wir werden gemeinsam an der Umsetzung arbeiten", kündigt die grüne Gemeinderätin Birgit Meinhard-Schiebel an. Mit einer Zweidrittelmehrheit im Landtag soll der KAV vor Privatisierungen geschützt werden.
Noch im Sommer werden die Funktionen im Vorstand ausgeschrieben. Bis wann die neue Spitalsführung feststeht und ihren Dienst aufnimmt, konnte Frauenberger nicht sagen - auch nicht, wie viel sich die Wiener Steuerzahler durch die neue Struktur ersparen sollen.
Auf die neue Führung wartet genug Arbeit: Kostenexplosion beim Krankenhaus Nord, Gangbetten-Misere, Wartezeiten bei Krebstherapien sind nur die gröbsten Baustellen.
Zustimmung von ÖVP, NEOS und den Ärzten
Für ÖVP und NEOS ist die vorgestellte Neuorganisation des KAV ein erster Schritt in die richtige Richtung, die Kontrollrechte der Opposition müssten aber gesichert werden. Begrüßt werden die Pläne auch von der Ärztekammer, die FPÖ ist zur Gänze dagegen.
Philipp Wagner, Kronen Zeitung
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