"Streit um Drogen"

Mord in Skaterpark: Polizei fasst drei Verdächtige

Österreich
17.01.2014 11:11
Nach der Bluttat Anfang Jänner in einem Skaterpark im Wiener Bezirk Meidling, bei der ein 44-jähriger Mann erstochen wurde, hat die Polizei nun drei Verdächtige festgenommen. Ein "Streit um Drogen, Geld und die Ehre" sei Auslöser des Dramas gewesen, gab die Polizei am Freitagvormittag bekannt. Das Trio sei "großteils geständig".

Der 45 Jahre alte Hauptbeschuldigte war gemeinsam mit einem weiteren, 34-jährigen Mann am Abend des 4. Jänners im Skaterpark am Wienfluss in der Nähe der U-Bahn-Station Längenfeldgasse auf das spätere Opfer - dieser hatte als "Kleinstdealer" sein Geld verdient - getroffen. Es kam zwischen den Anwesenden wegen Drogen und Geld zum Streit. "Es ist zum Teil auch um die Ehre gegangen", so Michael Mimra, Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamtes. Die Auseinandersetzung eskalierte kurz darauf völlig.

45-Jähriger verfiel in Rage
Der Hauptverdächtige - er hatte nach Angaben der Ermittler im Tschetschenienkrieg gekämpft und daher eine spezielle Einstellung zum Begriff Ehre - dürfte derart in Rage verfallen sein, dass er den 44-Jährigen attackierte. So soll er sein Opfer zuerst mit einem Tuch zu erdrosseln versucht und danach mehrmals mit einem Messer auf ihn eingestochen haben - der 34 Jahre alte Begleiter habe die Tat beobachtet, hieß es. Das Opfer brach daraufhin zusammen. Danach verschwanden die beiden Männer aus dem Park.

Die Leiche des 44-Jährigen wurde wenig später - gegen 21 Uhr - von fünf Jugendlichen gefunden. Die Burschen verständigten zwar noch die Rettung, der Notarzt konnte jedoch nur mehr den Tod des türkischen Staatsbürgers feststellen.

Freund des Hauptverdächtigen gab entscheidenden Hinweis
Die darauf folgenden langwierigen Ermittlungen waren schließlich von Erfolg gekrönt. So wurde über das Umfeld des Getöteten bekannt, dass der 44-Jährige schon des Öfteren von einem Mann "aus der Tschetschenen-Szene" bedroht worden sei, berichtete Mimra. Über einen Freund des Verdächtigen konnte dann der mutmaßliche Haupttäter ausgeforscht werden.

Am Mittwoch klickten für die drei Männer - der dritte Verdächtige habe laut Polizei von der Tat gewusst, sei aber nicht näher involviert gewesen - in einer Wohnung im Bezirk Brigittenau die Handschellen. Die Tatwaffe wurde bislang noch nicht gefunden. Die Polizei will nun den dem Tatort nahe gelegenen Wienfluss absuchen, um das Messer zu finden.

"Können stolz sein auf Wiener Kripo"
"Aus unserer Sicht ist der erste Mord 2014 geklärt", so Mimra. "Wir können stolz sein auf die Wiener Kripo", sagte Polizeipräsident Gerhard Pürstl. Seit 1. Jänner 2009 bis inklusive 2013 habe es in der Bundeshauptstadt kein einzig ungeklärtes Tötungsdelikt gegeben.

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