Wohnung gestürmt

Komplize wartete schwer bewaffnet in seinem Bett

Österreich
05.07.2016 15:50

Bis an die Zähne bewaffnet hat jener 63-Jährige, der als Komplize bei dem Überfall auf eine Billa-Fililale in Wien-Penzing fungiert hatte, bei der Stürmung seiner Wohnung durch die Cobra auf die Beamten gewartet. Der Wiener hatte jenen Bosnier, der am Samstag zwei Polizisten niederschoss, zum Tatort chauffiert.

Mit einer Pistole zielte der Mann Sonntagmittag von seinem Bett aus auf Cobra-Beamte - trotz mehrmaliger Aufforderung musste der 63-Jährige erst gewaltsam entwaffnet werden. Er habe die Spezialkräfte für Einbrecher gehalten, wie Wolfgang A. später behauptete.

Dabei dürfte der Verdächtige gar nicht überrascht gewesen sein - war er doch Stunden zuvor bereits aus seiner noblen Wohnung in der Wiener Innenstadt zur Einvernahme abgeholt worden. Grund: Der Billa-Räuber von Penzing war sein Untermieter. Vorerst entließ man den 63-Jährigen aber wieder nach Hause.

Bis Stunden später dann Haft- und Durchsuchungsbefehle auf dem Tisch lagen. Denn wie sich herausstellte, hatte Wolfgang A. den Bosnier Blazenko K. am Samstagabend sogar zum Tatort geführt. Mit einem "car2go"-Auto.

Allerdings will der 63-Jährige nicht gewusst haben, was sein Freund vorhatte. Es sei ja nicht das erste Mal gewesen, dass er seinen Untermieter irgendwohin geführt habe. Dass Wolfgang A. nach den ersten Schüssen sofort das nahe gelegene Lokal verließ, in dem er auf seinen Freund gewartet hatte, habe nichts zu bedeuten, meinte der Verdächtige.

"Haben nicht nur einmal Schüsse aus der Wohnung gehört"
Wahrscheinlich genauso wenig wie die Tatsache, dass in seiner Wohnung unzählige Waffen, Kriegsmaterial (Granaten) und Schwarzpulver entdeckt wurden. Neben Dutzenden Einschusslöchern in Boden und Wand. Was Bekannte von Wolfgang A., der eine Besitzkarte für zwei Waffen hat, nicht schockiert. "Wir haben nicht nur einmal Schüsse aus der Wohnung gehört." Sogar das Fenster im Stiegenaufgang des noblen Wohnhauses hat ein Einschussloch - laut einem Nachbarn das Ergebnis einer der üblichen Alkohol- und Drogenpartys der beiden.

"Seit dem Tod seiner Frau ging es mit Wolfgang bergab", so ein Bekannter des Verdächtigen, der angeblich Akademiker und allgemein als "der Richter" bekannt sei. Er soll auch kurz vor der Delogierung gestanden sein. Warum er den Bosnier Blazenko K. bei sich aufnahm, weiß niemand.

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