Invasion in Wien

Gruselige Gespinste: Raupenattacke auf Bäume

Österreich
17.05.2017 06:15

Gruselig sehen sie aus: Ganze Bäume und Sträucher in den Wiener Bezirken Floridsdorf und Favoriten wirken, als kämen sie aus der Unterwelt. Verantwortlich dafür sind die Raupen der Gespinstmotte, die die Blätter vollständig abfressen und Stämme, Äste und Zweige komplett mit Gespinst überziehen.

Wenn man dieser Tage in Wien spazieren geht, bekommt man die silbrig glänzenden, kahlgefressenen Bäume und Sträucher mit ein bisschen Glück zu sehen. Eine Anrainerin aus Wien-Favoriten ist beeindruckt von dem schleierartigen Baumbefall: "Irgendwie unheimlich, doch gleichzeitig faszinierend. So etwas habe ich in meinen knapp 60 Lebensjahren noch nie gesehen!"

Betrachtet man das Netz genauer, so kriechen unter der dicken pelzigen Schicht unzählige Raupen hervor. "Für die Gespinstmotten ist es typisch, dass sie ein Netz spinnen, welches als Schutz vor ihren natürlichen Feinden dient. Unter dem Gespinst entwickeln sich die Raupen und fressen den Strauch kahl", sagt Gärtnermeister Christian Kittenberger von der Gartenbauschule Langenlois zu krone.at.

Eine Generation pro Jahr
Vor einer Invasion müsse man sich aber keine Sorgen machen, denn "es gibt nur eine Generation pro Jahr", und schon bald werden die Netze samt der Raupen wieder von den Sträuchern und Bäumen verschwinden. "Kurz vor der Verpuppung, im Zeitraum Anfang bis Mitte Juni, stellen sich die Fräßigkeiten der Raupe ein. Der geschlüpfte Schmetterling legt im Spätsommer dann wieder die Eier im Strauch ab, die dort überwintern", so Kittenberger.

Kein langfristiger Schaden für Pflanzen
Laut dem Gärtnermeister solle man jedenfalls nicht gegen die Raupen vorgehen, da sie als Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere dienen. Auch würden die Bäume und Sträucher vom Befall der Raupen keine längerfristigen Schäden davontragen: "Die Sträucher treiben wieder neu aus." Wer sich dennoch von der Gespinstmotte gestört fühlt, könne in den Monaten März oder April vorbeugend eine Austriebsspritzung auf Ölbasis vornehmen, um das Eigelege zu ersticken.

Jana Pasching, krone.at

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