"Willkommenskultur"

Wie Silvester in Köln die Stimmung drehte

Ausland
28.12.2016 16:50

Nach der "Willkommenskultur" der "Wendepunkt" und die "Schubumkehr": Die Silvesternacht von Köln 2015 hat im Laufe des Jahres viele Deutungen erfahren. Der Ton im Land ist seither ein anderer - vor allem im Umgang mit Flüchtlingen.

Der Dom, die Rauchschwaden, die vielen Männer. Die Aufnahmen, die aus der vergangenen Kölner Silvesternacht vorliegen, verraten oft gar nicht viel darüber, was vor knapp einem Jahr genau passierte. Dafür ist das Licht zu schummrig und das Geschehen zu chaotisch.

"Köln" als Chiffre für viele Phänomene
Wer heute aber einen Blick auf die Bilder wirft, hört es im Kopf rattern. Eine Assoziationskette setzt sich in Gang, die bis ins Kanzleramt reicht. Die Flüchtlingspolitik, der Ruf nach dem starken Staat, das Erstarken der Populisten - "Köln" lässt sich heute als Chiffre für viele Phänomene lesen, die Deutschland 2016 beschäftigt haben. Die Stimmung im Land hat sich innerhalb eines Jahres stark verändert.

Die Ereignisse der Nacht sind mittlerweile deutlich besser aufgearbeitet. Entfesselte Männergruppen bestahlen, belästigten und bedrängten am Hauptbahnhof massenhaft Frauen. Die Polizei kann den Frauen nicht helfen, ist überfordert. Die Täter werden von Zeugen als arabisch und nordafrikanisch beschrieben. Wie sich herausstellt, sind viele Flüchtlinge darunter. Das Vertrauen der Deutschen in einen funktionierenden Staat - der seine Bürger schützen und Chaos verhindern kann - wird erschüttert.

Die Uhr lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Das heutige Gefühl vieler Deutscher wird mit "Enge" beschrieben: Man fühlt sich doppelt umzingelt, hat nun nicht nur Angst vor Flüchtlingen, sondern auch vor seiner Nachbarschaft.

1000 Anzeigen, aber Täter davongekommen
Von den Sextätern der Kölner Silvesternacht sind so gut wie alle davongekommen. Heuer reagiert die Polizei mit personellem "Overkill": 10.000 Polizisten wurden vor dem Hauptbahnhof zum Dienst beordert.

Kronen Zeitung

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