Im Ersten Weltkrieg

Vor 100 Jahren begann das Zeitalter der Panzer

Ausland
15.09.2016 11:19

Heute vor 100 Jahren begann ein neues Zeitalter der Kriegsführung: Bei der Schlacht von Flers-Courcelette in Frankreich schickten britische Truppen am 15. September 1916 die ersten 49 Panzer auf das Schlachtfeld. Nur 32 schafften es überhaupt bis an die Front, lediglich neun überlebten das Scharmützel - und auch sie waren schwerst beschädigt. Trotzdem läutete die Schlacht eine neue Dimension der Kriegsführung ein.

Der Erste Weltkrieg markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Krieges: Das Töten nahm eine industrielle Dimension an, es kam zu Materialschlachten und ausgedehnten Grabenkämpfen. Auch die ersten Einsätze von Giftgas gehen auf diese Zeit zurück. Inmitten der tödlichen Ebenen Frankreichs verloren unzählige Soldaten aller Kriegsparteien ihr Leben.

Churchill verlangte bewaffnete Panzerfahrzeuge
Für den Sieg, so die Gedanken des britischen Admirals und späteren Premierministers Winston Churchill, brauchte es ein bewaffnetes Fahrzeug, das Soldaten unbeschadet über die blutgetränkten Felder und durch unwegsames Gelände bringen konnte.

Die Idee für den Panzer war geboren. Wobei: Panzer (Englisch: Tank) hießen die ersten Todesmaschinen auf den Schlachtfeldern Frankreichs eigentlich noch nicht. Federführend von der britischen Marine entwickelt, nannten die Erbauer der ersten Panzer ihre Schöpfungen noch "Landschiffe".

Erst Fabrikarbeiter, die später für die Massenproduktion der fast 30 Tonnen schweren und zehn Meter langen Kriegsmaschinen herangezogen wurden, prägten den Begriff "Tank", weil die entweder mit fünf Maschinengewehren oder zwei Schiffskanonen bewaffneten Metallkolosse sie an große Wassertanks erinnerten.

Erste Panzer waren vor allem psychologisch wichtig
Dass die Briten in der Schlacht von Flers-Courcelette ihre Panzer erstmals einsetzen würden, war indes bis zum Schluss ungewiss. Die Franzosen waren einem Bericht der britischen "Daily Mail" zufolge erst gegen den Einsatz, argumentierten, 49 Panzer würden keinen echten Vorteil bringen, aber das Überraschungsmoment der neuen Technologie verspielen.

Und sie hatten nicht ganz unrecht: Die ersten Panzer waren langsam und behäbig, blieben inmitten des blutgetränkten Morasts immer wieder stecken und waren überdies anfällig für großkalibrige Waffen und Granatenangriffe. Da ist es kein Wunder, dass nur neun Panzer die Schlacht schwerst beschädigt überlebten.

Erste Panzer ebneten Weg für neues Zeitalter
Doch auch wenn die ersten Panzer in der Schlacht von Flers-Courcelette keinen allzu großen Unterschied machten: Sie ebneten den Weg für modernere Vertreter ihrer Art, schon 1917 entwickelten Englands Panzerfabriken bessere Modelle. Doch im Ersten Weltkrieg spielten auch sie keine allzu große Rolle mehr.

Fast etwas ironisch erscheint da, dass es letztlich Deutschland war, das im Zweiten Weltkrieg den Panzerkrieg perfektionierte und mit seinen Panzerdivisionen ein Nachbarland nach dem anderen einnahm.

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