Fataler Vandalismus

Verbotsschilder abgesägt – Mann von Hai getötet

Ausland
21.02.2017 12:32

Vandalismus mit fatalen Folgen auf der Insel La Reunion: Ein 26-jähriger Wassersportler ist auf der französischen Insel im Indischen Ozean von einem Hai getötet worden. Der Küstenabschnitt war als gefährlich bekannt, entsprechende Verbotsschilder waren jedoch am vergangenen Wochenende von einem oder mehreren Unbekannten entfernt worden.

Der 26-Jährige war am Dienstagmorgen mit einem Bodyboard vor der Ostküste der Insel im Meer, als er von einem Hai angegriffen wurde, wie die Rettungskräfte mitteilten. Er wurde in den Oberschenkel gebissen und verblutete, noch bevor ihn die von Freunden alarmierten Rettungskräfte an Land bringen konnten.

Die Hai-Attacke ereignete sich in einem als gefährlich bekannten Gebiet, in dem das Schwimmen und andere Wassersportarten verboten sind. Jemand hatte entsprechende Verbotsschilder aber am Wochenende abgesägt, berichtete das Rathaus der betroffenen Gemeinde Saint-Andre.

Acht tödliche Hai-Attacken auf der Insel seit 2011
Es war bereits die 20. Hai-Attacke in dem östlich von Madagaskar gelegenen französischen Überseegebiet seit 2011. Acht dieser Angriffe endeten tödlich. Zuletzt wurde im April 2015 ein 13 Jahre alter Bub an der Westküste der Insel von einem Hai getötet.

Im Februar 2015 war eine 22-Jährige im Süden der Insel von einem der Knorpelfische getötet worden - als sie nur fünf Meter vom Ufer entfernt war. Im Vorjahr wurde dann einem Surfer der rechte Arm von einem Hai abgerissen, der Mann überlebte schwer verletzt.

Experten zufolge nimmt mit wachsender Beliebtheit des Wassersports auch die Zahl der Hai-Angriffe zu. Seit Juli 2013 sind auf La Reunion das Baden und Wassersportarten nur in überwachten Bereichen erlaubt. Wegen des für die meisten Küstenabschnitte verhängten Badeverbots ist der Tourismus in dem französischen Überseegebiet deutlich zurückgegangen.

In den Gewässern rund um die Insel sind vor allem Bullen- und Tigerhaie in großer Zahl zu finden.

Im Vorjahr war im Zuge von Anti-Hai-Maßnahmen neben Dutzenden Tiger- und Bullenhaien auch ein Weißer Hai vor La Reunion getötet worden, wie aus Daten von Umweltschützern hervorgeht.

Weltweit bis zu 15 Hai-Tote pro Jahr
Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines tödlichen Hai-Angriffs zu werden, ist laut Daten des International Shark Attack File (ISAF) der Universität Florida trotzdem sehr gering. Das ISAF schätzt die Gesamtzahl der jährlichen Hai-Angriffe weltweit auf rund 70 bis 100 mit etwa fünf bis 15 Toten. Das Risiko, vom Blitz erschlagen zu werden, sei 76 Mal höher. Letale Hundebisse sind laut den Experten immer noch 26 Mal häufiger als tödliche Hai-Bisse.

Generell drohe Haien deutlich mehr Gefahr durch den Menschen als umgekehrt. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen werden jährlich rund 700.000 bis 800.000 Tonnen Knorpelfische gefangen. Das entspricht 70 bis 100 Millionen Tieren, von denen etwa 60 Prozent Haie und 40 Prozent Rochen sind.

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