Passagiere in Angst

USA: Schimpfende Pilotin aus Flugzeug geschmissen

Ausland
13.02.2017 16:55

Randalierende oder betrunkene Fluggäste, die aus dem Flugzeug geschmissen werden, gibt es immer wieder. Dass aber der Flugkapitän aus einer Maschine gebracht werden muss, ist dann doch eher ungewöhnlich. So geschehen in den USA, wo eine Pilotin der United Airlines zunächst die Passagiere mit einer Schimpftirade in Scharen aus dem startklaren Jet trieb - und schließlich selbst hinauskomplimentiert wurde. Sicherheitsbeamte bestiegen die Maschine und nahmen die Flugkapitänin mit. Für die Passagiere dürfte es jedenfalls ein denkwürdiges Erlebnis gewesen sein.

Das Flugzeug der United Airlines war am vergangenen Samstag bereits startklar für den Flug von Austin nach San Francisco. Doch der Abflug sollte sich um mehr als zwei Stunden verzögern, weil die Flugkapitänin plötzlich über die Bordlautsprecher zu einer wahren Schimpftirade ansetzte.

Pilotin nennt Trump und Clinton "Arschlöcher"
"Sorry, ich bin zu spät. Ich mache gerade eine Scheidung durch", zitierte Fluggast Randy Reiss die Pilotin gegenüber "Buzzfeed News". Aber nicht nur an ihren Beziehungsproblemen ließ die Frau die Passagiere teilhaben, sie beschimpfte sowohl US-Präsident Donald Trump als auch Ex-Außenministerin Hillary Clinton. "Beides Arschlöcher", war da unter anderem in der Kabine zu hören.

Anfangs sei das Ganze noch witzig gewesen, so Reiss. Schnell hätten es die Fluggäste aber mit der Angst zu tun bekommen, ein unangenehmes Schweigen habe sich in der Kabine ausgebreitet. Laut Reiss' Angaben sei es einigen Passagieren zunehmend anzusehen gewesen, dass sie sich unwohl fühlten.

Als die Frau die Irritationen der Fluggäste bemerkte, witzelte sie: "So, ich höre jetzt auf, und wir fliegen", wird sie zitiert. "Keine Sorge, ich lasse meinen Co-Piloten fliegen - er ist ein Mann." Weil dies wenig überraschend die Lage nicht verbesserte, wurde der Ton der Frau rauer. "Okay, wenn ihr euch nicht sicher fühlt, verlasst das Flugzeug", soll die wirre Reaktion der Pilotin gewesen sein.

Passagiere verließen Flugzeug aus Angst
Das Erscheinungsbild der Frau, die statt ihrer Pilotenuniform in Freizeitkleidung an Bord gegangen war, machte die Situation nicht besser. Ihr Verhalten habe dem Bericht zufolge einige Passagiere ernsthaft an ihrer Fähigkeit zweifeln lassen, dass sie überhaupt dazu in der Lage sei, das Flugzeug zu fliegen. Mindestens 20 hätten die Maschine dann auch tatsächlich verlassen.

Ein Sprecher von United Airlines äußerte sich zu dem Vorfall, während das Flugzeug noch immer auf dem Rollfeld stand: "Wir haben hohe Ansprüche an unsere Arbeitnehmer und haben diese Pilotin durch jemand anderen ersetzt, der den Flug durchführt. In Kürze wird das Flugzeug starten", hieß es seitens der Fluggesellschaft.

Nachdem die emotional angeschlagene Frau aus der Maschine gebracht wurde, konnten die Fluggäste endlich ihre Reise nach San Francisco antreten - mit einem anderen Piloten.

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