Zwischenbilanz

Terroristen schlugen heuer 15-mal in Europa zu

Ausland
06.10.2016 08:54

Längst ist klar: Europa ist zu einem ständigen Ziel terroristischer Angriffe geworden. Seit dem Erstarken von Organisationen wie der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat ist nahezu kein Land mehr vor Attacken mit Bomben, Schusswaffen, Messern und Ähnlichem sicher. Allein heuer kam es schon zu gut 15 islamistisch motivierten Angriffen in Europa. Dabei verloren mehr als 120 Menschen ihr Leben, rund 600 Personen wurden verletzt. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die Anschläge, die heuer verübt wurden.

5. Oktober, Brüssel (Belgien): Drei Verletzte
Ein Mann attackiert Polizisten während einer Kontrolle auf einer Hauptstraße der Brüsseler Gemeinde Schaerbeek mit einem Messer. Der Angriff dürfte einen terroristischen Hintergrund haben, hieß es seitens der Justizbehörden.

25. September, Budapest (Ungarn): Zwei Verletzte
Bei der Explosion eines Sprengsatzes im Zentrum von Budapest werden zwei Streifenpolizisten verletzt.

6. August, Charleroi (Belgien): Ein Toter, zwei Verletzte
In der belgischen Stadt Charleroi greift ein 33-jähriger Algerier zwei Polizistinnen auf der Straße mit einer Machete an. Beide Frauen werden verletzt, eine von ihnen schwer. Wie die Polizei mitteilte, rief der Angreifer während der Attacke "Allahu Akbar" (Gott ist groß). Der Mann wurde erschossen.

26. Juli, Saint-Etienne (Frankreich): Ein Toter, ein Verletzter
Bei einer blutigen Geiselnahme in einer französischen Kirche wird einem 84-jährigen Priester die Kehle durchgeschnitten. Eine weitere 86-jährige Geisel wird schwer verletzt.

24. Juli, Ansbach (Deutschland): Ein Toter, 15 Verletzte
Ein Syrer (27) sprengt sich bei einem Musikfestival in die Luft. Der Selbstmordanschlag hat laut Angaben des bayrischen Innenministers Joachim Herrmann einen islamistischen Hintergrund.

19. Juli, Garda-Colombe (Frankreich): Vier Verletzte
Ein Muslim sticht auf eine Mutter und ihre drei kleinen Töchter ein. Der Marokkaner soll die Frauen als "zu leicht bekleidet empfunden" und nach der Tat "Allahu Akbar" gerufen haben.

18. Juli, Würzburg (Deutschland): Ein Toter, fünf Verletzte
Bei einem Axt- und Messerangriff in einer Regionalbahn unter "Allahu Akbar"-Rufen eines 17-jährigen Flüchtlings werden fünf Menschen verletzt. Der Täter war via Österreich nach Deutschland eingereist.

14. Juli, Nizza (Frankreich): 85 Tote, mehr als 200 Verletzte
Ein Mann fährt bei den Feierlichkeiten zum französischen Unabhängigkeitstag unter "Allahu Akbar"-Rufen mit einem Schwerlaster Dutzende Menschen, darunter zehn Kinder, zu Tode. Der Täter wird bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.

14. Juni, Brüssel (Belgien): Ein Verletzter
Muslime stechen auf eine Transgender-Person ein.

13. Juni, Paris (Frankreich): Zwei Tote, ein Verletzter
Das Polizistenpaar Jean-Baptiste Salvaing und Jessica Schneider wird - drei Tage nach Beginn der Fußball-EM - im Pariser Vorort Magnanville von einem Islamisten mit Messerstichen getötet.

20. Mai, London (England): Vier Verletzte
Ein türkischer Muslim sticht auf einem Parkplatz auf vier Frauen ein - "zu Ehren" des dreijährigen Jubiläums des Mordes an dem britischen Soldaten Lee Rigby.

19. Mai, Bad Friedrichshall (Deutschland): Eine Tote
Ein Pakistaner ermordet eine 70-jährige Rentnerin in ihrer Wohnung und hinterlässt einen Zettel mit islamischen Inhalten.

10. Mai, Grafing (Deutschland): Ein Toter, drei Verletzte
Eine Messerattacke in der Stadt Grafing bei München fordert einen Toten und drei Verletzte. Wie das zuständige Polizeipräsidium mitteilt, handle es sich bei dem Täter um einen 27-jährigen deutschen Staatsbürger ohne Migrationshintergrund.

22. März, Brüssel (Belgien): 32 Tote, rund 340 Verletzte
Drei IS-Selbstmordattentäter sprengen sich am Brüsseler Zaventem-Flughafen und in einer U-Bahn nahe der Maalbek-Station in die Luft.

26. Februar, Hannover (Deutschland): Ein Verletzter
Ein 15-jähriges Mädchen mit marokkanischen Wurzeln aus dem Umfeld des Salafisten Pierre Vogel sticht auf einen Bundespolizisten ein und verletzt ihn schwer.

Laufende Ermittlungen, Suche nach Motiven
Neben den genannten gab es noch weitere Attacken und mutmaßliche Anschläge, bei denen aber noch Unklarheit über die Motive der Täter herrscht bzw. die Ermittlungen noch laufen. So wurden etwa bei einer indischen Hochzeit in einem Sikh-Gebetshaus im deutschen Essen im April durch eine Explosion drei Menschen verletzt, einer von ihnen schwer. Ob es sich dabei um einen Terrorakt handelt, ist nicht restlos geklärt. Am 1. Jänner hatte ein Muslim im französischen Valence absichtlich französische Sicherheitskräfte vor einer Moschee angefahren. Wie sich dann aber herausstellte, handelte es sich dabei um keine islamistisch motivierte Tat.

Eine exakte Zuordnung der verübten Bluttaten hinsichtlich der Beweggründe ist daher - insbesondere bei laufenden Ermittlungen - oft noch nicht möglich.

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