Hilfe kommt nun an

Taifun “Haiyan”: Opferzahlen weiter unklar

Ausland
15.11.2013 11:20
Eine Woche nach dem verheerenden Taifun "Haiyan" auf den Philippinen herrscht weiter Unklarheit über die genaue Zahl der Toten. Während die UNO von insgesamt 4.460 Todesopfern im gesamten Katastrophengebiet spricht, zeigt eine Anschlagtafel vor dem Rathaus von Tacloban an, dass alleine in der Küstenstadt 4.000 Menschen gestorben sein sollen.

Die Philippinen setzen die Zahl der Todesopfer hingegen niedriger an: Nach derzeitigem Stand gebe es 3.621 Todesopfer, erklärte dagegen der Sprecher des Katastrophenschutzes, Reynaldo Balido, am Freitag. Die Zahl der Vermissten lag seinen Angaben zufolge bei 1.140. Zuvor war offiziell von 2.360 Toten und 77 Vermissten die Rede gewesen. Insgesamt sind rund zwölf Millionen Menschen von dem Taifun und seinen Auswirkungen betroffen, rund 920.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Am Hafen und am Flughafen von Tacloban auf der schwer verwüsteten Insel Leyte standen am Freitag Tausende in langen Schlangen, um einen Platz an Bord der Frachtmaschinen und -schiffe zu ergattern, die nach der Entladung der Hilfsgüter nach Manila oder Cebu zurückkehren. Die Menschen wollen einfach nur weg aus den Trümmern.

Hilfe kommt nun auch in abgelegene Regionen
Unterdessen erreicht die internationale Hilfe mittlerweile auch abgelegene Regionen des Katastrophengebietes. Die Besatzung des amerikanischen Flugzeugträgers "USS George Washington" liegt vor der Küste von Samar und begann mit dem Ausladen seiner umfangreichen Hilfsgüter. Mehrere Flugzeuge waren von Bord an Land verlegt worden, um mehr Platz für die Hubschrauber zu machen, die dort bei Tageslicht ohne Unterlass beladen werden und die Hilfsgüter in bisher unerreichte Regionen des Katastrophengebietes fliegen.

Taifun hinterließ Spur der Verwüstung
Taifun "Haiyan" war am vergangenen Freitag mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometern in der Stunde über Samar hereingebrochen. Es handelte sich um einen der stärksten je registrierten Stürme. Er löste eine gewaltige Sturmflut aus, die den Küstenstreifen auf einer Breite von mehreren Hundert Metern wie bei einem Tsunami unter Wasser setzte. Das Wasser riss Hütten, Container, Autos und Hausdächer mit und spülte riesige Frachtschiffe Hunderte Meter ins Land. Hunderttausende Menschen wurden obdachlos.

Die Regierung kam wegen der schleppend anlaufenden Hilfe stark unter Druck. "Unsere Rettungsmaßnahmen kommen voran, auch wenn es teils immer noch langsam geht", räumte Innenminister Mar Roxas in Tacloban ein. "Jeden Tag läuft es besser als am Vortag. Es kann nie schnell genug gehen in einer Situation wie dieser, wo so viele Menschen betroffen sind und so viel Infrastruktur beschädigt ist."

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