IS-Mitglied getötet

Syrien: USA unterstützen Türkei mit Spezialkräften

Ausland
16.09.2016 20:42

Die USA entsenden auf Bitte der Regierung in Ankara Spezialkräfte nach Syrien, um die türkische Armee im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Die Soldaten sollten die türkische Armee und gemäßigte Rebellengruppen bei ihrem Kampf gegen die Extremisten unterstützen, sagte ein Pentagon-Sprecher in Washington am Freitag. Nach Angaben aus dem Verteidigungsministeriums handelt es sich um "mehrere dutzend" US-Soldaten. Bei einem Luftangriff soll laut den USA der IS-Informationsminister ums Leben gekommen sein.

Der Angriff soll laut dem Pentagon-Sprecher bereits am 7. September nahe der Stadt Al-Raqqa stattgefunden haben. Beim IS-Informationsminister soll es sich um Wa'il Adil Hasan Salman gehandelt haben, der für die Produktion von Propagandavideos veranwortlich gewesen sein soll. Erst am 30. August war der IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani bei einem Luftangriff getötet worden.

Die US-Armee hat im Norden Syriens bereits mehrere dutzend Spezialkräfte im Einsatz, um die kurdischen Milizen im Kampf gegen die Dschihadisten zu unterstützen. Brisant an dem neuen US-Einsatz ist, dass die türkische Armee mit ihrer Militärintervention in Syrien neben den Dschihadisten auch die Kurden zurückdrängen will. Seit Beginn der türkischen Bodenoperation in Syrien Ende August gab es daher wiederholt Gefechte zwischen der türkischen Armee und den von der US-Armee unterstützten Kurdenmilizen.

Waffenruhe durch Gefechte und Luftangriffe gebrochen
In Syrien gilt seit Montagabend eine zwischen Russland und den USA ausgehandelte Waffenruhe, die am Mittwochabend um zwei Tage verlängert wurde. Nach kleineren Verstößen gab es am Freitag dann nach syrischen Armeeangaben "schwere Zusammenstöße und Raketenfeuer" am Stadtrand von Damaskus. Demnach versuchten Aufständische, über den Vorort Jubar vorzudringen. Ungeachtet dessen zeigte sich Russland bereit, die Feuerpause um weitere drei Tage zu verlängern; die USA stellten ihrerseits Bedingungen für eine mögliche militärische Zusammenarbeit mit Moskau.

Ein großer Streitpunkt blieb die Lieferung von Hilfsgütern, vor allem in die belagerte Stadt Aleppo, die im Rahmen der Waffenruhe ermöglicht werden sollte. Ein Konvoi aus 40 Lastwagen steckte aber am Freitag weiter an der türkisch-syrischen Grenze fest. Die USA und Russland machten sich gegenseitig für die Blockade verantwortlich. Noch am Freitagabend wollte der UN-Sicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung zur Lage in Syrien zusammenkommen.

Sollte die Feuerpause sieben Tage lang halten, ist eine militärische Koordinierung zwischen den USA und Russland im Kampf gegen die Jihadisten in Syrien vorgesehen - das wäre ein Novum. Das US-Außenministerium betonte aber am Freitag, diese Kooperation werde es nicht geben, solange Damaskus Hilfslieferungen verhindere. Außenminister John Kerry habe seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow angerufen und die "wiederholten und inakzeptablen Verzögerungen der humanitären Hilfe verurteilt".

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