US-Geheimbericht
Syrien und Irak: IS verliert Fünftel der Kämpfer
Die Terrormiliz Islamischer Staat ist laut einem US-Geheimdienstbericht in Syrien und im Irak zunehmend geschwächt. Seit 2014 habe sie in beiden Ländern etwa ein Fünftel ihrer Kämpfer verloren, heißt es in einem Geheimbericht des Präsidialamtes.
Demnach waren es vor zwei Jahren in beiden Ländern noch schätzungsweise 31.500 IS-Kämpfer. Inzwischen gehen die USA von 19.000 bis 25.000 Mann aus, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest. "Der IS hat erhebliche Verluste erlitten."
Als Gründe werden in dem Bericht demnach Verluste auf dem Schlachtfeld, Fahnenflucht und Folgen von "internen Disziplinierungsmaßnahmen" aufgelistet. Zudem gebe es inzwischen für Ausländer größere Hindernisse, sich dem IS in Syrien anzuschließen. Hier zeigten die Maßnahmen der Staatengemeinschaft Wirkung, sagte Earnest.
Keine Zahlen über IS-Kämpfer in anderen Ländern
Es gibt allerdings auch eine Einschränkung, denn Earnest machte keine Angaben zu IS-Kämpfern in anderen Ländern. Die Islamisten aus dem Irak und Syrien könnten also auch dem Aufruf der IS-Führung gefolgt sein, in Libyen den Kampf für einen islamischen Gottesstaat aufzunehmen. In dem Bericht wurden weder Angaben zur Stärke des IS in Nordafrika noch in Südasien oder anderen Teilen des Nahen Ostens gemacht.
Angriffe der Anti-IS-Koalition in Libyen gehen weiter
Erst vor wenigen Tagen hatte US-Außenminister John Kerry erklärt, die internationale Anti-IS-Koalition werde ihren Einsatz gegen den IS in Libyen verstärken. Seit dem Beginn der US-geführten Militäroffensive sind nach Angaben Frankreichs bereits rund 22.000 Dschihadisten getötet worden.
Die Koalition kämpft mit Luftangriffen, eine Bodenoffensive gibt es bisher nicht. Nach breiter Einschätzung wäre dies allerdings nötig, um die Miliz dauerhaft zu besiegen. Am Donnerstag erklärte Saudi-Arabien, sich an einer Bodenoffensive zu beteiligen, sollte die Koalition eine entsprechende Militäraktion starten.
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