Auch Luftangriffe

Syrien: Heftige Gefechte um Metropole Aleppo

Ausland
28.07.2012 13:18
Die erwartete Offensive der syrischen Regierungstruppen gegen die nördliche Handelsmetropole Aleppo hat begonnen. Menschenrechtsbeobachter in London berichteten am Samstag von schweren Kämpfen an den Zugängen zum südwestlichen Außenbezirk Salaheddin, einer Hochburg der aufständischen Freien Syrischen Armee. Zudem haben Regierungstruppen nach Angaben von Oppositionellen damit begonnen, die Millionenmetropole aus der Luft anzugreifen.

Auch in anderen Teilen der größten Stadt des Landes sei es zu schweren Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und Gegnern gekommen. Drei Rebellen seien zwischen Mitternacht und dem frühen Samstagmorgen getötet worden, hieß es seitens der oppositionellen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Der Kampf um das wirtschaftliche Zentrum des Landes könnte zu einer der entscheidenden Schlachten in dem seit 16 Monaten andauernden Konflikt werden. Der Schwerpunkt des Aufstandes gegen Präsident Bashar al-Assad lag lange Zeit in den Provinzen. In der vergangenen Woche riefen die Rebellen eine Schlacht um die Hauptstadt Damaskus aus, wo seitdem die Gewalt sprunghaft zugenommen hat. Auch in Aleppo haben sie nach eigenen Angaben und Augenzeugen zufolge die Kontrolle über mehrere Stadtteile an sich gerissen.

Furcht vor "wirklich entsetzlichen Handlungen"
Die USA befürchten, dass Assads Truppen in Aleppo ein Massaker anrichten könnten. Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan forderte unterdessen arabische Länder und den UNO-Sicherheitsrat als Reaktion auf die Kämpfe um Aleppo zur Zusammenarbeit auf. Der britische Premierminister David Cameron sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Erdogan am Freitag in London, beide Länder fürchteten "wirklich entsetzliche Handlungen" der Regierungstruppen in und um die Metropole.

Weder die Truppen Assads noch seine Gegner haben in dem Konflikt bisher militärisch die Oberhand gewinnen können. Tausende Menschen sind in die Nachbarländer geflohen. Nach Schätzungen der Opposition wurden seit Beginn des Aufstandes insgesamt mindestens 18.000 Menschen getötet, allein am Freitag soll es 160 Tote gegeben haben. Die Angaben aus Syrien lassen sich jedoch kaum überprüfen, weil die Regierung unabhängigen Journalisten den Zugang weitgehend verweigert.

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