Bei Abschiedsbesuch

Strauss-Kahn entschuldigt sich bei Ex-Mitarbeitern

Ausland
30.08.2011 08:08
Der frühere IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hat am Montag seiner alten Wirkungsstätte, dem Sitz des IWF in Washington, einen Abschiedsbesuch abgestattet. Strauss-Kahn entschuldigte sich dabei für die Auswirkungen seines Sex-Skandals auf die Institution. Bei dem Besuch verabschiedete sich der 62-Jährige "sehr emotional und warmherzig" von mehreren Hundert früheren Mitarbeitern.

Am Steuer eines schwarzen Audi fuhr Strauss-Kahn am Montagnachmittag (Ortszeit) in Begleitung seiner Frau Anne Sinclair in die Tiefgarage des IWF-Gebäudes in Washington (Bild). Bei dem Treffen habe sich Strauss-Kahn dann bei allen Mitarbeitern entschuldigt, die "durch diese ganze Geschichte verletzt wurden", zitierte ihn ein Teilnehmer. Dem Zeugen zufolge sagte der frühere IWF-Chef, es habe sich um einen "Irrtum" seinerseits gehandelt. Er habe die negativen Auswirkungen des Skandals auf den IWF bedauert.

Treffen mit Nachfolgerin Lagarde
Bei seinem Besuch in Washington traf der 62-Jährige auch mit seiner Nachfolgerin, der ebenfalls aus Frankreich stammenden Christine Lagarde, zusammen. Der Vertreter Brasiliens im 24-köpfigen Exekutivrat der Organisation, Paulo Nogueira Batista, äußerte sich positiv über Strauss-Kahns Besuch an seiner alten Wirkungsstätte. Hunderte IWF-Mitarbeiter hätten einer Ansprache des früheren Direktors gelauscht, sagte Batista. "Es war ein sehr emotionaler und warmherziger Abschied."

Strauss-Kahn war im Mai als IWF-Chef zurückgetreten, nachdem ein New Yorker Zimmermädchen ihn beschuldigt hatte, es in einem Hotel vergewaltigt zu haben. Ein US-Gericht stellte das Verfahren gegen den Franzosen vergangene Woche ein, weil Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Klägerin bestanden. Strauss-Kahn erhielt inzwischen seinen Pass zurück und will in seine Heimat zurückkehren.

Hotel will Zimmermädchen nicht entlassen
Das Zimmermädchen muss indessen nach der Einstellung des Strafverfahrens gegen den 62-Jährigen nicht um ihren Job fürchten. Das Unternehmen habe "keine Absicht", Nafissatou Diallo zu entlassen, sagte ein Sprecher des französischen Hotelkonzerns Accor der Nachrichtenagentur AFP. Accor betreibt das Luxushotel Sofitel in New York, wo Strauss-Kahn das Zimmermädchen nach deren Angaben unter anderem zum Oralsex gezwungen haben soll.

Nach der Festnahme Strauss-Kahns Mitte Mai hatte Diallo aufgehört, in dem Hotel zu arbeiten. "Wir reden jetzt mit ihren Beratern, um herauszufinden, was sie tun will", sagte der Accor-Sprecher. In der vergangenen Woche hatte Accor mitgeteilt, dass Diallo nach wie vor Angestellte des Hotels sei. Hotelmanager Jorge Tito gab an, er sei "sowohl mit ihrer Arbeit als auch mit ihrem Verhalten vollkommen zufrieden".

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