Insel ohne Strom

Hurrikan “Maria” verwüstete Puerto Rico

Ausland
21.09.2017 19:34

Überflutungen, zerstörte Häuser, Stromausfälle: Die Karibikinsel Puerto Rico ist mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern von Hurrikan "Maria" schwer getroffen und verwüstet worden. "Puerto Rico wird, wenn wir das überstanden haben, definitiv eine zerstörte Insel sein", sagte der Direktor der Notfallbehörde, Abner Gomez, in der Hauptstadt San Juan. Mindestens ein Mensch kam in dem US-Außengebiet, das östlich der Dominikanischen Republik liegt, ums Leben.

Auf der gesamten Insel brach das Stromnetz zusammen, die rund 3,4 Millionen Bewohner waren ohne Elektrizität. Ebenso funktionierte das Kommunikationsnetz vielerorts nicht mehr. Die Wiederherstellung der Stromversorgung dürfte schwierig werden. San Juans Bürgermeisterin Carmen Yulin Cruz sagte, das könne bis zu vier Monate dauern. Es wurden Hunderte Notunterkünfte errichtet. Die Zeitung "El Nuevo Dia" berichtete von Plünderungen, elf Menschen wurden festgenommen.

Gouverneur Ricardo Rossello Nevares sagte dem Sender CNN, ein Mann sei von einem Brett erschlagen worden, das der starke Wind von einem Haus gerissen habe. Die Informationslage sei schwierig. Die für Puerto Rico zuständige US-Regierung sicherte rasche Unterstützung zu. Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter: "Puerto Rico ist von einem neuen Monster-Hurrikan schwer getroffen worden. Seid vorsichtig, unsere Herzen sind bei euch, wir werden helfen."

Trump verhängte Katastrophenzustand
Trump verhängte den Katastrophenzustand für die Insel. Mit dieser Maßnahme bekommt das US-Außengebiet Geld aus Washington. Dazu zählen etwa Hilfen für vorübergehende Unterkünfte und Hausreparaturen, wie das Weiße Haus am Donnerstag mitteilte. Trump bekräftigte, dass er das US-Außengebiet besuchen wolle. Er sagte, Puerto Rico sei "vollkommen ausradiert" und von Winden getroffen worden, die die Insel noch nie zuvor erlebt habe. Die USA würden den Wiederaufbau Puerto Ricos mit großem Enthusiasmus angehen.

Nächtliche Ausgangssperre verhängt
In Puerto Rico verwandelten sich durch "Maria" Straßen in Flüsse, Hausdächer flogen umher, Autos wurden wie Spielzeug umgeworfen und zahllose Bäume entwurzelt. Der Gouverneur verhängte auch zum Schutz vor Plünderungen eine nächtliche Ausgangssperre von 18 bis 6 Uhr, die bis Samstag gelten soll. Er sprach von "schwierigen Tagen für Puerto Rico" und dankte Präsident Trump dafür, Hilfsmaßnahmen zu veranlassen. "Das ist ein Sturm ohne Beispiel." Allerdings können Hilfslieferungen noch nicht eingeflogen werden - der Flughafen von San Juan war auch am Donnerstag geschlossen.

Sturm auf Stärke drei heruntergestuft
Das US-Hurrikan-Zentrum gab immerhin etwas Entwarnung für andere Inseln: Der Sturm wurde auf Stärke drei herabgestuft und bewegte sich mit bis zu 185 Kilometern pro Stunde nordostwärts. Er soll an der Dominikanischen Republik vorbeiziehen. Danach werde sich "Maria" in Richtung Bahamas bewegen. Unklar ist noch, ob der Hurrikan am Wochenende das US-Festland treffen könnte. Der Vorgängersturm "Irma" hatte große Schäden im Bundesstaat Florida hinterlassen.

"Maria" hatte auf ihrem Zug durch die Karibik auch schwere Verwüstungen auf Dominica und im französischen Überseegebiet Guadeloupe angerichtet. In Dominica starben nach Angaben der Behörden mindestens 14 Menschen, in Guadeloupe wurden zwei Tote gemeldet.

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