Besatzung tot

Russischer Hubschrauber in Syrien abgeschossen

Ausland
01.08.2016 13:43

Ein russischer Transporthubschrauber ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der syrischen Provinz Idlib abgeschossen worden. Die dreiköpfige Besatzung und zwei zivile Begleiter sind tot. Syrische Rebellen haben in sozialen Netzwerken Bilder und Videos vom brennenden Wrack und den toten Russen gepostet.

In einem der Videos sieht man einen Mann auf dem Rücken einer der fünf Leichen stehen. Es sind tumultartige Szenen, Augenzeugen fotografieren die russischen Soldaten. Immer wieder hört man "Allahu Akbar"-Schreie.

Hier sehen Sie einen Videoausschnitt:

Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax wurde der Hubschrauber des Typs Mi-8 auf dem Rückweg von Aleppo in die Luftwaffenbasis Hmeimim in Syrien abgeschossen. Die Soldaten hätten humanitäre Hilfsmittel in die umkämpfte nordsyrische Metropole gebracht. Insgesamt hat die syrische Regierung gemeinsam mit der russischen Armee vier Hilfskorridore für Zivilisten aus Aleppo eingerichtet und in der Vorwoche mit Hilfslieferungen begonnen.

Kreml: "Besatzung versuchte heldenhaft, Opfer zu vermeiden"
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, die Besatzung habe noch "heldenhaft" versucht, durch ein Flugmanöver Opfer am Boden möglichst zu vermeiden. Bei den beiden Nicht-Besatzungsmitgliedern handelte es sich den Angaben zufolge um Vertreter des russischen Zentrums für die Versöhnung der Konfliktparteien in Syrien.

Damit starben seit Beginn des russischen Einsatzes in Syrien an der Seite der Regierung in Damaskus Ende September 2015 nach offiziellen Angaben insgesamt 13 russische Soldaten. Anfang Juli war ein russischer Kampfhubschrauber des Typs Mi-25 nach einem Testflug vom Boden aus abgeschossen worden. Der Helikopter hatte auf Drängen syrischer Regierungstruppen vorrückende Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat beschossen.

Kampf um eingekesselte Stadt Aleppo
Der von den Rebellen kontrollierte Ostteil von Aleppo ist nach den jüngsten Geländegewinnen der Regierungstruppen vollständig eingeschlossen. Die aktuelle Rebellenoffensive zielt offenkundig darauf ab, diese Einkesselung an der dünnsten Stelle im Süden von außen zu durchbrechen und die Versorgung der eingeschlossenen Kämpfer und Zivilisten sicherzustellen.

Aleppo war vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges die größte Stadt Syriens. Sie ist seit 2012 umkämpft. In den eingekesselten Rebellengebieten der Stadt sollen noch etwa 250.000 Zivilisten leben, derzeit faktisch in einem Belagerungszustand. Die syrische Regierung wirft den Rebellen vor, sie als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Zusammen mit Russland erklärte die Regierung von Präsident Bashar al-Assad, sie würde in einer humanitären Aktion sichere Korridore schaffen, damit die Zivilisten die Stadt verlassen könnten.

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