Tonnen Gold an Bord?

Polen: Existenz von “Nazi-Zug” offiziell bestätigt

Ausland
26.08.2015 20:07
Die Existenz eines legendenumwobenen "Nazi-Zugs" in Niederschlesien ist am Mittwoch offiziell bestätigt worden. "Der Ort bleibt geheim", sagte aber der Vizebürgermeister der polnischen Stadt Walbrzych (Waldenburg), Zygmunt Nowaczyk. Er vermied es zudem, von einem Zug zu sprechen, und benutzte stattdessen nur das Wort "Fund".

Ein Deutscher und ein Pole hatten vor einer Woche über einen Anwalt mitteilen lassen, sie hätten Hinweise auf einen 120 bis 150 Meter langen gepanzerten Zug. In der Nähe von Walbrzych gibt es eine ganze Reihe unterirdischer Stollen, die die Nazis unter dem Codenamen "Riese" hatten bauen lassen. Geschützt vor Luftangriffen der Alliierten sollten dort ursprünglich Waffen produziert werden. Ein Teil der Stollen ist heute für Touristen offen, das Tunnelsystem zieht aber auch viele Schatzsucher an.

Gerüchte über Gold und Schmuck an Bord
Die Berichte über den Fund heizten in Polen die Gerüchte um einen Nazi-Zug voller Gold und Schmuck an, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in der Region verschwunden sein soll. Nowaczyk stellte klar, dass der "Fund" unabhängig von seinem Wert dem polnischen Staat gehöre. Der Anwalt der beiden Finder, Jaroslaw Chmielewski, sagte, die "staatlichen Instanzen" müssten entscheiden, was aus dem Fund werde.

Bereits vor Jahren machten Gerüchte die Runde, dass sich das legendäre Bernsteinzimmer in der Region befinden könnte, etwa in einem Tunnel mit Verbindung zum Fürstenschloss von Walbrzych. Auch nun blühen wieder Spekulationen: So werden bis zu 300 Tonnen Gold oder eine Ladung Diamanten in dem geheimnisvollen Zug vermutet.

Zug angeblich mithilfe von Georadar entdeckt
Am 20. August hatte der Rundfunksender "Radio Wroclaw" von neuen Spekulationen über den Fundort berichtet. Der Zug befinde sich demnach womöglich unter einer ehemaligen Bahnstation in dem Ort Walim, wo im Mai heimlich gegraben worden sei. Laut einem anonymen Informanten haben Schatzsucher den Zug mithilfe von Georadaren in der Umgebung Walbrzychs gefunden. Er soll sich bis zu 70 Meter unter der Erde befinden. Sechs Bohrlöcher wurden auf dem Gelände entdeckt - einen Antrag auf Grabungserlaubnis habe jedoch niemand gestellt, so der Bürgermeister von Walbrzych, Adam Hausman.

Zeitzeugen zufolge wurde im Mai 1945 in Walim ein Konvoi gesichtet, dessen Wagen die Zeichen der Reichsbank trugen. Die niederschlesische Lokalhistorikerin Joanna Lamparska verweist darauf, dass in der Region um Walbrzych gleich zwei Züge mit Nazi-Gold in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs verschwunden sein sollen. So jedenfalls erzählt es die örtliche Legende...

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