Drastischer Sparkurs

Niki-Mutter Air Berlin baut 1200 Jobs ab

Wirtschaft
28.09.2016 20:23

Die Niki-Mutter Air Berlin schrumpft drastisch: Die angeschlagene Fluggesellschaft will bis zu 1200 Mitarbeiter entlassen und einen Teil ihrer Flotte an die AUA-Mutter Lufthansa abgeben, wie das Unternehmen am Mittwochabend in einer Mitteilung an die Finanzmärkte bekannt gab.

Man werde sich auf das Kerngeschäft mit einer Flotte von 75 Flugzeugen von den beiden Drehkreuzen Berlin und Düsseldorf aus konzentrieren. Das touristische Geschäft werde mit 35 Flugzeugen in einer separaten Geschäftseinheit zusammengefasst.

Lufthansa will bis zu 40 Flugzeuge der angeschlagenen Air Berlin samt Besatzungen für sechs Jahre anmieten. Der Großteil, nämlich 35 Maschinen, soll für die Billigtochter Eurowings fliegen, wie Lufthansa mitteilte. Weitere fünf Jets sollen von den Austrian Airlines angemietet werden. Die sogenannte Wet-Lease-Kooperation sieht vor, dass die Lufthansa-Töchter nicht nur die Flugzeuge von Air Berlin mieten, sondern auch den gesamten Flugbetrieb, also die Cockpit-Crew, das Kabinenpersonal und die Wartung. Die Vereinbarung von Lufthansa und Air Berlin soll über sechs Jahre laufen und mit dem Sommerflugplan am 26. März 2017 in Kraft treten.

Finanzlage desolat
Die Berliner Airline steckt in einer desolaten finanziellen Lage: Die mit fast einer Milliarde Euro verschuldete zweitgrößte deutsche Fluglinie wird schon seit Jahren von ihrer arabischen Großaktionärin Etihad mit immer neuen Millionenspritzen in der Luft gehalten.

Air-Berlin-Chef Stefan Pichler bedauerte die Entscheidung für Stellenkürzungen und begründete den Schritt mit der Notwendigkeit, das Unternehmen effizienter auszurichten: "Es fällt mir schwer, in einem dynamischen Arbeitsmarkt wie dem deutschen betriebsbedingte Kündigungen anzukündigen. Dennoch müssen wir leider Personal abbauen. Unser Ziel ist es, dies so sozialverträglich wie möglich zu gestalten."

Auch Niki-Mitarbeiter betroffen
Wie viele der 800 Jobs bei Niki in Österreich gestrichen werden, wurde vorerst nicht bekannt gegeben. Man wolle "unverzüglich" Gespräche mit Betriebsräten aufnehmen, "um bis Februar 2017 freiwillige und betriebsbedingte Kündigungen zu bestätigen", hieß es in der Mitteilung von Air Berlin. "Niki ist eine Tochtergesellschaft der Air Berlin Group. Alles Weitere sind Spekulationen und ich bitte um Verständnis, dass wir diese nicht weiter kommentieren", teilte ein Air-Berlin-Sprecher am Mittwochabend auf Anfrage mit.

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