Schutt und Asche

London: Das erste Video aus dem Horror-Hochhaus

Ausland
15.06.2017 15:10

Langsam wird das ganze Ausmaß der Feuertragödie in dem 24-stöckigen Hochhaus in London sichtbar. Ein Video zeigt überschwemmte Räume im Erdgeschoß, zerstörte Einrichtungsgegenstände und verängstigte Bewohner in den oberen Stockwerken.

Das Video stammt von einem Maler, der nach dem Ausbruch des Feuers zur Hilfe geeilt war. Der vierfache Familienvater unterstützte laut "Daily Mail" die Rettungskräfte am Mittwoch knapp fünfeinhalb Stunden. "Ich brach meinen Ramadan um circa 2.30 Uhr ab. Ich hätte es mir nie verziehen, wenn ich nicht geholfen hätte", sagt der 42-Jährige. Im Hochhaus wären auch Bekannte von ihm eingeschlossen gewesen.

Hoffnung auf weitere Überlebende relativ gering
Nach der Brandkatastrophe in einem Hochhaus in der Nacht auf Mittwoch in London ist die Wahrscheinlichkeit, noch Überlebende zu finden, ziemlich gering. "Da kam niemand mehr lebend raus. Wir müssen von Hunderten Toten ausgehen", berichteten Einsatzkräfte am Donnerstagmittag. Bisher sind 17 Tote bestätigt. Die Suche nach Vermissten in den oberen Stockwerken wurde mittlerweile abgebrochen.

Verwandte suchen verzweifelt nach Vermissten
Die Ränder des 24-stöckigen Grenfell Towers seien nicht sicher, sagte die Feuerwehrchefin Dany Cotton am Donnerstag. "Ich schicke keine Feuerwehrleute da rein." Von vielen Bewohnern fehlte am Vormittag noch immer jede Spur. Dutzende Familienangehörige suchen daher verzweifelt auf sämtlichen Social-Media-Kanälen nach ihren Liebsten.

"Wäre ein Wunder, falls irgendjemand überlebt hat"
Die Rettungskräfte gehen nicht davon aus, noch jemanden lebend zu finden. "Angesichts der Kraft und Hitze des Feuers wäre es ein Wunder, falls irgendjemand überlebt hat." Bislang haben die Behörden 17 Tote geborgen. Dabei seien die oberen der 24 Stockwerke noch gar nicht untersucht worden, so Cotton. "Mir wurde gesagt, dass keiner ab dem 21. Stockwerk überlebt hat", sagte eine Verantwortliche der Lancester West Wohnsiedlung, zu der auch der Greenfell Tower gehört, dem britischen "Mirror".

Kein Hinweis auf Terroranschlag
Die Polizei schloss unterdessen einen Terroranschlag aus. Darauf deute nichts hin, hieß es. Bei dem gewaltigen Brand im Zentrum Londons wurden am Mittwoch 65 Menschen von der Feuerwehr aus den Flammen gerettet, anderen gelang selbst die Flucht. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden mindestens 78 Patienten in Kliniken behandelt, 18 von ihnen seien in einem kritischen Zustand. In dem Sozialbau mit 120 Wohnungen lebten britischen Medienberichten zufolge zwischen 400 und 600 Menschen.

Mehr als 24 Stunden nach dem Ausbruch des verheerenden Feuers kam am Morgen weiter Rauch aus dem Haus. Es gebe noch Brandnester, sagte Cotton. Die Gefahr eines Einsturzes bestand anscheinend nicht.

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