Pentagon dementiert

Libyen: Serbische Geiseln bei US-Angriff getötet?

Ausland
21.02.2016 09:08

Bei einem US-Luftangriff auf ein Camp der Terrormiliz Islamischer Staat in Libyen sind nach Angaben aus Belgrad auch zwei von den Islamisten entführte Serben getötet worden. Es handle sich um Mitarbeiter der serbischen Botschaft, sagte Serbiens Innenminister Ivica Dacic am Samstag. Die Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit und ihr Fahrer waren im November in der Stadt Sabrata verschleppt worden. Das US-Verteidigungsministerium wollte den Tod der beiden Serben bislang nicht bestätigen.

Man habe die Berichte über den Tod zweier serbischer Geiseln gesehen, sagte Ministeriumssprecher Peter Cook am Samstag. Es lägen jedoch derzeit keine Informationen vor, die darauf hinwiesen, dass sie bei den Luftschlägen ums Leben gekommen seien. Cook sagte, das US-Militär habe das Lager vor den Bombardierungen wochenlang beobachtet. Zum Zeitpunkt der Luftschläge habe es keine Hinweise auf die Anwesenheit von Zivilisten in dem Camp gegeben. Die USA würden aber alle Informationen über die Vorgänge mit der serbischen Regierung teilen. Von serbischer Seite hieß es, die Leichen der beiden Diplomaten würden am Montagnachmittag in Belgrad erwartet.

Angriff galt ranghohem IS-Terroristen
Nahe der Küstenstadt hatten die USA am Freitag ein IS-Ausbildungslager angegriffen. Nach jüngsten libyschen Angaben wurden mindestens 49 Menschen getötet, die meisten von ihnen Tunesier und Algerier. Unter den Opfern soll auch das ranghohe IS-Mitglied Nourreddine Chouchane aus Tunesien sein. Die tunesische Regierung bezeichnete Chouchane als "gefährlichen Terroristen".

Sabrata liegt nahe der Grenze zu Tunesien. Bei einem IS-Anschlag nahe dem tunesischen Urlaubsort Sousse im vergangenen Juli wurden 38 Touristen getötet. Im März waren bei einem IS-Anschlag auf das Nationalmuseum in der Hauptstadt Tunis 21 Touristen und ein Polizist getötet worden. Chouchane soll für den Anschlag auf das Nationalmuseum mitverantwortlich sein.

Westen bereitet sich auf Kampfeinsatz in Libyen vor
Libyen wird seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gadafi im Jahr 2011 von zahlreichen konkurrierenden Milizen beherrscht. Sie ringen neben zwei rivalisierenden Regierungen und Parlamenten in Tobruk und in Tripolis um die Macht. Die IS-Dschihadisten nutzen die Lage aus, um sich im Land auszubreiten. Die Anti-IS-Allianz unter Führung der USA bereitet sich seit geraumer Zeit auf intensivere Operationen in Libyen vor, um das Vorrücken der Islamisten zu stoppen.

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