Dramatische Bilder

Kurdische Polizei entreißt Bub Sprengstoffgürtel

Ausland
22.08.2016 09:19

Einen Tag nach dem blutigen Anschlag auf eine kurdische Hochzeit im Südosten der Türkei, für den ein Bub im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren verantwortlich sein soll, haben kurdische Polizisten eine ähnliche Tragödie vereitelt. Fernsehsender zeigten am späten Sonntagabend Aufnahmen (Video oben) aus der nordirakischen Stadt Kirkuk, auf denen ein ebenfalls zwölf bis 14 Jahre alter Bub umringt von Polizeibeamten zu sehen ist. Sie ziehen ihm das T-Shirt aus und entfernen einen Stoffbeutel von seiner Hüfte. In diesem soll sich ein Sprengsatz befunden haben.

Der Bub ist verzweifelt und verängstigt. Nach dem Entfernen der Bombe wird der Junge in Gewahrsam genommen und in einem Streifenwagen abtransportiert, danach der Sprengsatz kontrolliert gesprengt. Der Bub soll ein Kindersoldat der Terrormiliz IS gewesen sein. Über das Terrorziel ist derzeit nichts bekannt. Bereits am Vortag hatten kurdische Medien über zwei Selbstmordanschläge in Kirkuk berichtet - einer von ihnen ereignete sich in unmittelbarer Nähe einer Moschee.

IS greift vermehrt auf Kindersoldaten zurück
Der Vorfall am späten Sonntagabend liefert einen weiteren Beweis dafür, dass der Islamische Staat nun auch häufiger auf Kinder und Jugendliche als Attentäter zurückgreift. Laut einer Studie des US-Forschungsinstituts Combating Terrorism Center ist diese neue Strategie auf die massiven Personalausfälle infolge der internationalen Angriffe auf die Terrormiliz im Irak zurückzuführen. "Die Daten zeigen eindeutig, dass die Mobilisierung von Kindern und Jugendlichen für militärische Einsätze zunimmt", heißt es in dem Bericht.

Anfang August hatten kurdische Milizen im Nordirak eine neue Offensive gegen den Islamischen Staat gestartet. Seither wurde die Eroberung mehrerer Dörfer nahe der vom IS gehaltenen Großstadt Mossul verkündet. Beim Kampf gegen den IS wird der Irak auch von einer internationalen Koalition unter Führung der USA unterstützt. Deutschland hilft den kurdischen Peschmerga mit Ausbildern und Waffen.

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