Nur noch Pass nötig

Kubas Regierung gewährt Bürgern künftig Reisefreiheit

Ausland
16.10.2012 13:31
Die kubanische Regierung gewährt ihren Bürgern künftig eine weitgehende Reisefreiheit. Ab 14. Jänner 2013 benötigten sie keine Ausreiseerlaubnis mehr, sondern nur noch einen Pass und ein Einreisevisum ihres Ziellandes, teilte das Außenministerium am Dienstag in Havanna mit. Auch eine Einladung aus dem Ausland sei nicht mehr erforderlich.

Die Reform der Reisepolitik war von den Kubanern sehnlichst erwartet worden, seit Präsident Raúl Castro (Bild) vor sechs Jahren die Führung des Landes von seinem Bruder Fidel übernommen hatte.

Bisher benötigte jeder Bürger der sozialistischen Karibikinsel eine Erlaubnis der Regierung, um sein Land zu verlassen. Diese Genehmigungen seien laut Beobachtern willkürlich vergeben und Regimekritikern oft verweigert worden. Zudem brauchen Kubaner für die meisten Länder der Welt ein Einreisevisum, das sie oft nur mit Mühe bekommen.

Einschränkungen für hoch qualifizierte Berufsgruppen
In der Mitteilung des Außenministeriums werden jedoch auch Einschränkungen für bestimmte - hoch qualifizierte - Berufsgruppen angedeutet. Um welche es sich dabei handeln wird, ist unklar. Ohne nähere Angaben heißt es lediglich: "Es werden Maßnahmen beibehalten, um das geistige Kapital, das von der Revolution geschaffen wurde, gegen den Raub der Talente durch die Mächtigen zu schützen." Bisher besonders streng sind die Regeln etwa für Ärzte, deren dauerhafte Ausreise damit verhindert werden soll.

Bei Privatreisen dürfen Kubaner künftig bis zu 24 Monate statt bisher elf Monate im Ausland bleiben. Bei längeren Aufenthalten müssen sie die Dauer bei einem kubanischen Konsulat verlängern lassen. Unklar ist, ob die Lockerung der Reisevorschriften eine neue Ausreisewelle wie Anfang der 1980er-Jahre auslösen könnte, bei der Hunderttausende Kubaner in die USA auswanderten.

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