Überschwemmungen

Jetzt wütet “Maria” in Dominikanischer Republik

Ausland
22.09.2017 05:00

Hurrikan "Maria" hat nach Puerto Rico auch die benachbarte Dominikanische Republik getroffen und starke Überschwemmungen verursacht. Rund 350.000 Menschen waren ohne Strom, Staatspräsident Danilo Medina berief eine Krisensitzung ein. "Maria" erreichte hier Windgeschwindigkeiten von rund 195 Stundenkilometern.

Bisher starben durch den Hurrikan auf den Karibikinseln Dominica, Guadalupe und Puerto Rico mindestens 18 Menschen. Rund 20 Menschen werden noch vermisst. Auf seinem Zug durch die Karibik gewann der Tropensturm wieder an Stärke. Das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) stufte den vorübergehend etwas abgeschwächten Wirbelsturm am Donnerstagabend als Hurrikan der Kategorie drei auf der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala ein.

Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 205 Stundenkilometern nahm er demnach Kurs auf die Turks- und Caicosinseln und den Südosten der Bahamas. Das Zentrum warnte vor starken Regenfällen und Erdrutschen. An der Stärke des Sturms dürfte sich nach Einschätzung des NHC in den kommenden Tagen kaum etwas ändern, das Festland der USA dürfte "Maria" demnach aber voraussichtlich nicht heimsuchen.

Dramatische Lage in Puerto Rico
Dramatisch ist die Lage im schwer verwüsteten Puerto Rico. In dem US-Außengebiet mit seinen rund 3,4 Millionen Einwohnern fiel der Strom aus. US-Präsident Donald Trump rief den Katastrophenzustand aus und will die Insel bald besuchen. Puerto Rico ist mit 9000 Quadratkilometern etwa so groß wie Zypern.

Das US-Militär teilte mit, dass man mit sechs Hubschraubern und vier Transportflugzeugen Hilfsmaßnahmen für Puerto Rico und die Virgin Islands unterstütze. Viele Gegenden waren komplett abgeschnitten. Eine Hoffnung war, dass der Flughafen in Puerto Rico wieder den Betrieb aufnimmt, damit US-Hilfsflüge die Insel ansteuern können.

Trump: Puerto Rico "vollkommen ausradiert"
Mit Ausrufung des Katastrophenzustandes bekommt das US-Außengebiet, das eine hohe Armutsrate aufweist, Geld aus Washington. Dazu zählen Hilfen für Notunterkünfte und Hausreparaturen. Trump sagte in New York, Puerto Rico sei "vollkommen ausradiert" und von Winden getroffen worden, die die Insel noch nie zuvor erlebt habe. Die USA würden den Wiederaufbau Puerto Ricos mit großem Enthusiasmus angehen.

Bisher ist Puerto Rico ein assoziierter Freistaat. Per Referendum hatte die von der Pleite bedrohte Insel aber beschlossen, dass man der 51. Staat der USA werden möchte. Das könnte die Finanzlage verbessern. Dieser Wunsch muss aber vom US-Kongress gebilligt werden.

In Puerto Rico wurden überall die Stromnetze vom Hurrikan lahmgelegt. Auch das Kommunikationsnetz kollabierte vielerorts, weshalb die Informationslage schwierig war. Neben einem bestätigten Todesopfer sprach der Chef der Notfallbehörde, Abner Gomez, von mehreren Todesopfern im Bezirk Utuado. Nach Angaben der Zeitung "El Nuevo Dia" könnte es sich um drei Pensionisten handeln, es gebe bisher aber keine Bestätigung dafür.

Ausgangssperre wegen Plünderungen verhängt
Es kam zu Plünderungen. Um das zu unterbinden, rief Gouverneur Ricardo Rossello Nevares eine nächtliche Ausgangssperre von 18 bis 6 Uhr aus, die bis Samstag gelten soll.

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