Tod durch den Strang

Japan: Zwei verurteilte Mörder hingerichtet

Ausland
13.07.2017 08:32

Japan hat zwei verurteilte Mörder hingerichtet. Die beiden Männer seien am Donnerstag gehängt worden, teilte das Justizministerium in Tokio mit. Damit wurden seit dem Amtsantritt des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe Ende 2012 bereits 19 Menschen exekutiert. Japan ist neben den USA das einzige große Industrieland, das weiterhin die Todesstrafe vollstreckt.

Der 61-jährige Masakatsu Nishikawa hatte japanischen Medienberichten zufolge 1991 vier Barbesitzerinnen getötet. Der 34 Jahre alte Koichi Sumida brachte demnach 2011 eine Arbeitskollegin um. Beide Männer fassten in Gerichtsverfahren Todesurteile aus, deren Vollstreckung nun von Justizminister Katsutoshi Kaneda genehmigt wurde.

Scharfe Kritik am Umgang mit Todeskandidaten
Menschenrechtsaktivisten prangern seit Jahren die Haftbedingungen sowie den Umgang mit Todeskandidaten in Japan an. So warten zum Tode Verurteilte manchmal jahrzehntelang auf ihre Hinrichtung, die in dem Land durch den Strang vollstreckt wird. Als besonders grausam kritisiert wird, dass den Todeskandidaten der Zeitpunkt ihrer Hinrichtung nicht mitgeteilt wird. Wenn dann schließlich der Exekutionsbefehl vom Justizministerium eintrifft, haben die meisten nur noch wenige Stunden zu leben.

Bevölkerungsmehrheit befürwortet Exekutionen
Die japanische Juristenvereinigung sprach sich im vergangenen Jahr erstmals für die Abschaffung der Todesstrafe bis 2020 aus. In dem Jahr wird Japan Gastgeber der Olympischen Spiele sein. Die Regierungen in Tokio berufen sich allerdings immer wieder auf Umfragen, wonach die große Mehrheit der Japaner die Todesstrafe für Mörder befürworte.

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