Statt Anti-IS-Kampf

Iraks Kurden verscherbeln Waffen aus Deutschland

Ausland
23.01.2016 07:54

Wird deutsche Waffenhilfe an die Kurden im Irak zu Geld gemacht, statt sie im Kampf gegen den IS einzusetzen? Nach Recherchen der deutschen TV-Sender NDR und WDR landen jedenfalls Bundeswehr-Waffen, die von der deutschen Regierung an die kurdische Autonomieregierung geliefert wurden, auf den Schwarzmärkten der Region.

In den Städten Erbil und Suleymanija hätten Reporter Sturmgewehre des Typs G3 und eine Pistole des Typs Walther P1 mit der Gravierung "Bw" für Bundeswehr gefunden, berichtete der NDR am Donnerstagabend. Die Waffen seien anscheinend von Peschmerga-Kämpfern verkauft worden, die seit Monaten keinen Sold erhalten hätten.

Mit Verkauf Flucht nach Deutschland finanziert
Sturmgewehre des Typs G3 aus dem Baujahr 1986 würden für 1450 bis 1800 US-Dollar (1330 bis 1650 Euro) angeboten, eine P1 in Originalverpackung sei für 1200 Dollar zu haben gewesen. Ein ehemaliger Peschmerga, der in Deutschland um Asyl angesucht habe, habe berichtet, dass er seine Dienstwaffe - eine Kalaschnikow - verkauft habe, um die Flucht nach Deutschland zu finanzieren.

Das deutsche Verteidigungsministerium erklärte auf Anfrage von NDR und WDR, die Regierung der Region Kurdistan-Irak habe sich zu einer "korrekten Nachweisführung der übergebenen Waffen" verpflichtet. Eine deutsche Nachverfolgung einzelner Waffen sei nicht möglich.

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