"Soldaten abziehen!"
Irak warnt die Türkei vor regionalem Krieg
Der Irak hat die Türkei aufgefordert, ihre Soldaten aus dem Norden des Irak abzuziehen. Andernfalls drohe ein regionaler Krieg, sagte Ministerpräsident Haider al-Abadi am Mittwoch im staatlichen Fernsehen. Das irakische Außenministerium zitierte deshalb den türkischen Botschafter ins Ministerium.
"Wir haben die türkische Seite mehr als einmal aufgerufen, sich nicht in die Belange des Irak einzumischen", sagte Abadi. Das Vorgehen der türkischen Regierung sei nicht akzeptabel. Der Irak wolle keinen Krieg mit dem Nachbarland, die Gefahr sei aber gegeben.
Türkische Soldaten werden als Besatzer gesehen
Abadi reagierte damit auf einen Beschluss des türkischen Parlaments, den Militäreinsatz gegen Extremisten im Irak und in Syrien um ein Jahr zu verlängern. Der Türkei zufolge ist die Stationierung von Soldaten im Nordirak Teil der internationalen Mission, irakische Kräfte im Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat zu unterstützen. Die irakische Regierung hält dem entgegen, sie habe nie darum gebeten und betrachte die Soldaten als Besatzer.
Öl ins Feuer goss auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, als er am Wochenende in einem Interview erklärte, nach der Befreiung der nordirakischen Stadt Mossul dürften dort nur sunnitische Araber, Turkmenen und sunnitische Kurden leben. Diese Äußerung löste im mehrheitlich von Schiiten bewohnten Irak scharfe Kritik aus.
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