Leichen zerstückelt

Grausige Details zu Vierfachmord in Frankreich

Ausland
07.03.2017 12:02

Tagelang hatte Frankreich über das Verschwinden einer ganzen Familie gerätselt, seit Montag herrscht schreckliche Gewissheit: Der Schwager hatte den Vater, die Mutter (beide 49 Jahre alt) und die zwei 18 und 21 Jahre alten Kinder des Paares getötet - mit einer Brechstange erschlagen, als sie ihn in ihrem Haus überrascht hatten. Der Mann und seine Lebensgefährtin sitzen in Untersuchungshaft: Er wird des mehrfachen Mordes beschuldigt, sie soll geholfen haben, den Tatort zu säubern und die Leichen zu verstecken.

Staatsanwalt Pierre Sennes schilderte am Montagabend die grausigen Details: Zu der Gewalttat war es eines Nachts Mitte Februar im Heim der Familie Troadec nahe Nantes gekommen. Der Beschuldigte drang laut Sennes in das Haus ein, um - wie er selbst angegeben habe - Informationen zu einem Erbschaftsstreit zu sammeln. Es ging, wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellte, um einige Goldmünzen.

Kinder waren nur zu Besuch im Haus der Eltern
Das Ehepaar Pascal und Brigitte habe etwas gehört und sei mit einer Brechstange die Stiege herabgestiegen, um nach dem Rechten zu sehen. Es sei zum Streit und einer handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen, im Rahmen derer der Schwager ihnen die Stange abgenommen und sie damit erschlagen habe, sagte Sennes. Danach habe er die beiden Kinder getötet, die gerade zu Besuch im Haus ihrer Eltern waren - den 21 Jahre alten Sebastien und die 18-jährige Charlotte. Laut Sennes geschahen diese Taten "mit heftiger Gewalt".

Leichen "zerstückelt und zum Teil verscharrt oder verbrannt"
Von den sterblichen Überresten gibt es noch keine Spur. Laut Staatsanwalt hat der Schwager die vier Leichen "offenbar zerstückelt, zum Teil verscharrt und zum Teil verbrannt". In den Tagen nach den brutalen Morden kehrten der Beschuldigte und seine Lebensgefährtin mehrfach in das Haus zurück, um die Leichen und Spuren zu beseitigen.

Tagelang hatte Frankreich über das Verschwinden der Familie Troadec gerätselt, rund 100 Beamte der Kriminalpolizei arbeiteten unter Hochdruck an dem Fall. Bald fanden sie Hinterlassenschafften der Getöteten. Die Beamten schreckte besonders, dass die Gegenstände der Familie - wie ein blutverschmiertes Handy oder eine Hose mit der Krankenkassenkarte der Tochter - über Hunderte Kilometer verstreut waren. Staatsanwalt Sennes sprach von einer "morbiden Schnitzeljagd".

Lebensgefährten geholfen, die Leichen verschwinden zu lassen
Der Verdächtige soll nach Angaben des Staatsanwalts wegen Mordes angeklagt werden. Seine Lebensgefährtin - die Schwester des Opfers Pascal Troadec - soll wegen Beihilfe angeklagt werden.

Erbschaftsstreit um Goldmünzen als Motiv
Hintergrund der Tat ist nach Justizerkenntnissen ein alter Erbschaftsstreit: Seit gut zehn Jahren habe der Beschuldigte seinem Schwager vorgeworfen, einige Goldmünzen aus einer Erbschaft für sich behalten zu haben, anstatt sie mit der Familie zu teilen. Der Erbschaftsstreit habe den Verdächtigen "sehr aufgewühlt", sagte der Staatsanwalt. So sehr, dass der Streit in einer solchen Tragödie endete.

Erinnerungen an ähnliche Bluttat in Frankreich
Der Fall weckte in Frankreich Erinnerungen an eine Bluttat im Jahr 2011: Ebenfalls nahe Nantes wurden damals eine Mutter und ihre vier Kinder ermordet. Von dem Familienvater, der als Hauptverdächtiger gilt, fehlt bis heute jede Spur. Eine besonders erstaunliche Parallele zwischen den beiden Fällen: Einer der 2011 ermordeten Söhne ging Medienberichten zufolge auf dieselbe Schule wie der Sohn der nun ermordeten Familie.

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