Spricht erstmals

Germanwings-Drama: Vater will Unschuld beweisen

Ausland
21.03.2017 11:50

Am Freitag jährt sich der von Kopilot Andreas Lubitz herbeigeführte Germanwings-Absturz mit 150 Toten zum zweiten Mal. Genau für diesen Tag hat Lubitz' Vater, der an die Unschuld seines Sohnes glaubt, eine Pressekonferenz angekündigt. Der Anwalt der Absturzopfer kritisiert das als "geschmacklos".

Es ist das erste Mal, dass sich Lubitz' Familie zu Wort meldet. Bereits in der Einladung zu der Pressekonferenz bezweifelt sein Vater, Günter Lubitz, die "Annahme des dauerdepressiven Kopiloten, der vorsätzlich und geplant in suizidaler Absicht das Flugzeug in den Berg gesteuert haben soll". Er schreibt: "Wir sind der festen Überzeugung, dass dies so nicht richtig ist." Es seien viele Fragen unbeantwortet geblieben, auch seien bei der Aufklärung der Ursachen Aspekte vernachlässigt worden.

Gutachten soll vorgestellt werden
Die Familie hat nach eigenen Angaben den Luftverkehrs-Journalisten Tim van Beveren mit einem Gutachten beauftragt, das am zweiten Jahrestag des Absturzes in Berlin vorgestellt und erläutert werden soll. Neben van Beveren will sich auch Günter Lubitz dann den Fragen der Journalisten stellen.

Der Berliner Opferanwalt Elmar Giemulla findet es "unverantwortlich, sich genau auf die Sekunde zu dem Zeitpunkt äußern zu wollen, an dem vor zwei Jahren die Maschine abgestürzt ist". Der Beginn der Pressekonferenz ist für 10.30 Uhr angesetzt - elf Minuten später jährt sich zum zweiten Mal der Absturz von Flug 4U9525: Die Maschine hatte sich am 24. März 2015 um 10.41 Uhr in eine Felswand in den französischen Alpen gebohrt.

Ermittler: Lubitz ließ Maschine absichtlich abstürzen
Nach Überzeugung der französischen Ermittler ließ Andreas Lubitz die Maschine auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich abstürzen. Mit ihm starben alle 149 Insassen des Jets, darunter 16 Schüler und zwei Lehrer des Joseph-König-Gymnasiums im deutschen Haltern.

Die Hinterbliebenen der Opfer nehmen am Freitag in Le Vernet nahe der Absturzstelle in den südfranzösischen Alpen an einer Gedenkfeier teil. Dabei wird ein künstlerisch gestaltetes "Gedenkelement" enthüllt.

Kronen Zeitung, krone.at

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