"Sun"-Falschmeldung

EU-Austritt der Briten? Queen dementiert Bericht

Ausland
09.03.2016 14:51

Ein Medienbericht über den angeblichen Wunsch von Queen Elizabeth II. nach einem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU sorgt im Vereinigten Königreich für Aufregung. "Queen unterstützt Brexit", titelte die Boulevardzeitung "The Sun" am Mittwoch. "Die EU bewegt sich in die falsche Richtung", wurde die Königin unter Berufung auf eine anonyme "ranghohe Quelle" zitiert. Der Buckingham-Palast dementierte den Bericht umgehend.

Das Blatt bezog sich auf ein Treffen der Queen mit dem früheren Vizepremier Nick Clegg von den Liberaldemokraten, der für einen Verbleib in der EU wirbt. Die Zusammenkunft zu einem Mittagessen habe vor der Parlamentswahl im Mai vergangenen Jahres stattgefunden. Das Gespräch habe "überhaupt keinen Zweifel an der Haltung der Queen zur europäischen Integration" gelassen, wurde der Informant zitiert.

Buckingham-Palast dementiert Bericht
Der Buckingham-Palast ließ hingegen am Mittwochnachmittag von einem Sprecher ausrichten: "Die Queen bleibt politisch neutral, wie sie es schon seit 63 Jahren ist. Die auf anonyme Quellen gestützten Behauptungen werden nicht weiter kommentiert. Das Referendum ist eine Angelegenheit, über die die britische Bevölkerung entscheiden muss." Dass sich die Königin zur Tagespolitik äußert, schickt sich in Großbritannien nicht.

Auch Clegg, Mitglied der Regierung von Premierminister David Cameron in den Jahren 2010 bis 2015, dementierte den Bericht. "Das ist Unsinn", schrieb er auf Twitter. "Ich habe keine Erinnerung an ein solches Ereignis - und es handelt sich nicht um die Art von Vorkommnissen, die ich vergessen würde", fügte er hinzu.

Briten stimmen über EU-Austritt ab
Die Briten stimmen am 23. Juni in einem Referendum über die weitere EU-Mitgliedschaft ihres Landes ab. Um einen Austritt zu verhindern, sagten die EU-Partner Cameron zuletzt ein Mitspracherecht bei für London relevanten Entscheidungen der Eurozone zu. Großbritannien wurde zudem die Möglichkeit zugestanden, neu zugezogenen EU-Ausländern bis zu vier Jahre lang Sozialleistungen zu verwehren.

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