Aus kurzer Distanz

Erneut Schwarzer von US-Polizei erschossen

Ausland
06.07.2016 14:24

Ein neuer Fall von tödlicher Polizeigewalt gegen einen Afroamerikaner sorgt in den USA für Aufregung. Am Dienstagabend erschoss ein Polizist in Baton Rouge im Bundesstaat Louisiana im Rahmen einer Personenkontrolle einen 37-jährigen Schwarzen. Laut Augenzeugen feuerte der Beamte aus kurzer Entfernung mehrmals auf den Mann, der von zwei weiteren Polizisten auf dem Boden festgehalten wurde. Nach dem Vorfall kam es zu Demonstrationen.

Der 37-jährige Alton Sterling verkaufte gerade auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt CDs, als er von der Polizei wegen eines anonymen Anrufs überprüft wurde. Der Anrufer hatte ausgesagt, er sei auf dem Parkplatz von einem Mann mit einer Waffe bedroht worden. Im Zuge der Kontrolle habe sich zwischen Sterling und den Beamten eine "Auseinandersetzung" entwickelt, in deren Verlauf der 37-Jährige erschossen worden sei, hieß es im Polizeibericht.

In sozialen Netzwerken kursiert ein Video, das zeigt, wie Polizisten den Mann auf dem Boden fixieren. Einer der Beamten schießt dann vier Mal auf den Schwarzen. Eine interne Untersuchung wurde laut Polizei bereits eingeleitet. Die beiden Cops wurden vorübergehend beurlaubt.

Demonstrationen in Baton Rouge
Freunde und Verwandte des Toten konnte dies freilich nicht besänftigen. Rund 100 Menschen versammelten sich später auf dem Parkplatz, wie die Lokalzeitung "The Advocate" berichtete. Einige Demonstranten hätten Straßen blockiert. Auf Transparenten der Demonstranten war zu lesen: "Black lives matter" (Das Leben der Schwarzen zählt) - das ist die Parole der landesweiten Protestbewegung gegen Polizeigewalt gegen Schwarze.

Immer wieder tödliche Polizeigewalt in den USA
Fälle solcher Polizeigewalt hatten in den vergangenen Jahren in den USA wiederholt für Empörung und Aufruhr in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt. Im Sommer 2014 löste die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen aus. Im vergangenen Jahr entfachte der Tod von Freddie Gray in der Ostküstenstadt Baltimore wütende und teilweise gewalttätige Proteste. Der Afroamerikaner war in Polizeigewahrsam ums Leben gekommen.

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