Laut Magazin:

Enthauptungsvideo bei Ansbach-Attentäter gefunden

Ausland
29.07.2016 18:00

Der Selbstmordattentäter von Ansbach hatte einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" zufolge neben Chemikalien für das Herstellen von Sprengstoff auch ein Enthauptungsvideo der Terrormiliz Islamischer Staat in seiner Unterkunft. Das Video sei demnach auf Mohammad Daleels Laptop entdeckt worden.

Wie das Magazin am Freitag vorab berichtete, seien in der Ansbacher Flüchtlingsunterkunft des 27-jährigen Syrers auch noch Glühbirnen gefunden worden, die sich als Zünder eignen. Laut Sicherheitskreisen verbaute der Syrer demnach eine kleine Lautsprecherbox für seine Bombe. Den Sprengsatz spickte er dem Bericht zufolge mit Befestigungskrallen aus Metall, wie sie zum Anbringen von Dämmplatten verwendet werden.

Anweisungen per Handy erhalten
Am Sonntagabend hatte sich der syrische Flüchtling vor einem Lokal in Ansbach in die Luft gesprengt und 15 Menschen verletzt. In einem Video bekannte sich der Mann zum IS. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der 27-Jährige über ein Handy von außen Anweisungen erhalten.

Berichten zufolge hatte Daleel bis kurz vor dem Anschlag mit jemandem im Nahen Osten per Chat kommuniziert. Auch der Würzburger Attentäter, der wenige Tage zuvor in einem Regionalzug und auf der Flucht mit einer Axt fünf Menschen schwer verletzt hatte, soll Kontakt zu einer Person im Nahen Osten gehabt haben. In beiden Fällen gehen die Ermittler von einem islamistischen Hintergrund aus.

"Wir schaffen das!": Merkel hält an ihrer Politik fest
Trotz der jüngsten Gewaltwelle und der politischen Debatten über eine Verschärfung des Asylrechts hält Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel weiterhin an ihrer Politik fest. Sie hatte am Donnerstag eine Erklärung vor den Journalisten abgegeben, in der sie ihre berühmte Aussage aus dem vergangenen Jahr wiederholte: "Wir schaffen das!"

"Ich stehe zu den Grundentscheidungen, die wir getroffen haben", so Merkel in Anspielung auf ihren zunächst viel bewunderten, aber mittlerweile scharf kritisierten Ausspruch zu Beginn der Flüchtlingskrise. "Ich habe vor elf Monaten nicht gesagt, dass es eine einfache Sache wird, die wir nebenbei erledigen können." Die Flüchtlingskrise sei eine "große Bewährungsprobe" für Deutschland, "aber auch für ganz Europa". Man habe bereits viel geschafft und werde auch diese Herausforderung meistern, so die CDU-Politikerin.

Kritik aus der CSU: "Unsere Gesellschaft wird angegriffen"
Ihre Äußerungen werden in der Schwesternpartei CSU heftig kritisiert. Bayerns Finanzminister Markus Söder zeigte sich am Freitag am Rande einer Klausur des bayrischen Kabinetts enttäuscht: "In dieser Zeit zu sagen, 'Wir schaffen das', ist nicht das richtige Signal. Es ist und bleibt ein historischer Fehler, die Grenzen unkontrolliert zu öffnen." Da sei er weitgehend einer Meinung mit Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer.

Der beste Schutz gegen Terrorismus sei, keinen Terroristen im Land zu haben, sagte der CSU-Politiker. "Deshalb muss die Zuwanderung reduziert werden." Merkels bereits zuvor formulierter Neun-Punkte-Plan müsse intensiviert und durchgesetzt werden. "Unsere Gesellschaft wird angegriffen", sagte Söder.

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