Coup in Brüssel

Diamanten im Wert von rund 40 Mio. am Airport gestohlen

Ausland
19.02.2013 14:53
Bei einem spektakulären Überfall am Brüsseler Flughafen sind am Montagabend Diamanten im Wert von rund 40 Millionen Euro gestohlen worden. Acht schwer bewaffnete und als Polizisten verkleidete Männer durchbrachen in zwei Fahrzeugen den Flughafenzaun und überfielen einen Geldtransporter, der gerade Wertgegenstände in eine Maschine der schweizerischen Helvetic Airways lud.

Der Staatsanwaltschaft zufolge war der minutiös geplante Überfall das Werk von Profis. "Sie waren gut vorbereitet", sagte eine Sprecherin bei einer Pressekonferenz am Flughafen Zaventem Dienstagmittag.

"Die acht Täter durchbrachen Sicherheitsabsperrungen und fuhren um 19.47 Uhr in zwei schwarzen Autos bis auf das Rollfeld." Die Kriminellen waren mit Maschinengewehren bewaffnet, maskiert und als Polizisten verkleidet, wie die Sprecherin weiter bekannt gab. Auch die Autos waren mit blauen Polizeimarkierungen versehen.

Diamantenraub "einer der größten der Geschichte"
Im Visier der Bande waren Rohdiamanten, die gerade aus einem Werttransporter in einen Flieger, der in Richtung Zürich abheben sollte, verladen wurden. Ohne einen Schuss abzugeben, erbeuteten die Täter 120 Packungen Rohdiamanten - was nur einem Teil der Ladung entspricht. Doch der Diamantenraub gilt dennoch als "einer der größten der Geschichte", sagte Caroline De Wolf, eine Sprecherin des Antwerpener World Diamond Center.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass wir die Edelsteine jemals wiedersehen, ist sehr klein. Die Diamanten sind nicht geschliffen, sie können daher einfach verkauft werden. Bald sind sie weg", so De Wolf.

Passagiere bekamen von Blitzcoup nichts mit
Die Maschine der Helvetic Airways, die mit den Wertgegenständen beladen werden sollte, hätte um 20.05 Uhr nach Zürich abheben sollen. Die Passagiere im Flugzeug bekamen von dem Blitzüberfall nach Angaben der Staatsanwaltschaft nichts mit. Der Flug wurde sofort annulliert.

Flucht mit falschem Polizeiauto
Nach dem Überfall flohen die Täter mit einem Mercedes-Van, der wenig später im Westen von Brüssel völlig ausgebrannt gefunden wurde. Medienberichten zufolge hätten mehrere Zeugen beobachtet, wie die Männer in einen Audi - offenbar ein falsches Polizeiauto - umgestiegen sind. Eine auf organisiertes Verbrechen spezialisierte Sondereinheit der belgischen Polizei sucht nun in Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden nach den Tätern. Der Zeitung "Het Laatste Nieuws" zufolge gehen die Ermittler davon aus, dass die Täter Komplizen am Flughafen hatten.

"Es ist beunruhigend, dass so etwas auf dem Flughafen passieren kann", übte De Wolf Kritik an den Verantwortlichen des Airports.

Antwerpen wichtiger Handelsplatz für Diamanten
Täglich werden Diamanten im Wert von rund 130 Millionen Dollar nach oder aus Antwerpen transportiert. Die Hafenstadt gilt als einer der weltweit wichtigsten Handelsplätze für Edelsteine. In Antwerpen gibt es rund 4.500 Edelsteinhändler, seit rund 500 Jahren wird dort mit Diamanten gehandelt.

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